Die russische Luftabwehr hat am Dienstag fünf Drohnen über der Region
Moskau unschädlich gemacht.
Das russische Verteidigungsministerium machte die Ukraine für den Beschuss verantwortlich, Verletzte oder Schäden habe es nicht gegeben. "Heute morgen haben wir den Versuch des Regimes in Kiew vereitelt, einen Terrorakt mit fünf Drohnen zu verüben", hieß es in einer Erklärung des Ministeriums.
Außenamtssprecherin Maria Sacharowa (Wikipedia) sprach im Onlinedienst Telegram vom Versuch der Ukraine, ein Gebiet anzugreifen, in dem sich zivile Infrastruktur befinde. Dies betraf demnach auch den Moskauer Flughafen Wnukowo (Wikipedia), der für internationale Flüge genutzt wird.
Der Drohnenangriff sei "ein neuer Terrorakt", fügte Sacharowa hinzu. Da der ukrainische Staatschef Wolodymyr "Selenskyj Terrorakte mithilfe von vom Westen gelieferten oder mithilfe westlicher Finanzierung gekaufter Waffen begeht, handelt es sich um internationalen Terrorismus", argumentierte die Sprecherin des russischen Außenministeriums.
Die russische Nachrichtenagentur RIA Nowosti berichtete unter Berufung auf Rettungsdienste, eine der Drohnen sei in der Nähe von Kubinka unschädlich gemacht worden, rund 40 Kilometer vom Wnukowo-Flughafen entfernt. Durch den Vorfall wurde der Flugverkehr an dem Airport kurzzeitig beeinträchtigt. Mehrere Flüge seien zu anderen Flughäfen umgeleitet worden, teilte die russische Luftfahrtbehörde mit. Gegen 08.00 Uhr habe der Wnukowo-Flughafen seinen Betrieb aber wieder aufgenommen.
Laut dem Verteidigungsministerium zerstörte die russische Luftabwehr vier der Drohnen in der Nähe von Moskau, die fünfte sei in der Hauptstadtregion mit "Mitteln der elektronischen Kriegsführung" ausgeschaltet worden. Zunächst hatten russische Nachrichtenagenturen über drei Drohnenangriffe berichtet, davon zwei in der Region Moskau und einer in der rund 190 Kilometer südwestlich von Moskau gelegenen Region Kaluga (Wikipedia) . Vorläufigen Erkenntnissen zufolge hätten alle Geschosse Moskau zum Ziel gehabt, berichtete die Nachrichtenagentur Tass.
Seit Beginn der russischen Offensive in der Ukraine gab es immer wieder Drohnenangriffe auf russische Städte. In den vergangenen Monaten intensivierten sich diese Vorfälle allerdings.
Russlands Hauptstadt Moskau liegt rund 500 Kilometer von der ukrainischen Grenze entfernt. Bislang wurde sie nur selten mit Drohnen beschossen. Anfang Mai wurden allerdings zwei Drohnen über dem Kreml, dem Amtssitz von Staatschef Wladimir Putin, abgeschossen. Am 21. Juni meldete Russland, drei Drohnen in der Hauptstadtregion unschädlich gemacht zu haben, zwei davon in der Nähe eines Militärstützpunktes.
bur/yb/ans © Agence France-Presse