Die Ukraine und Russland haben einander gegenseitig Angriffspläne auf
das von russischen Soldaten besetzte Atomkraftwerk Saporischschja
vorgeworfen.
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj erklärte am
Dienstagabend nach einem Telefongespräch mit Frankreichs Staatschef
Emmanuel Macron, er habe diesen davor gewarnt, dass russische Soldaten
"gefährliche Provokationen" im Akw Saporischschja planten. In Moskau
beschuldigte ein Berater des staatlichen russischen Atombetreibers
Rosatom seinerseits Kiew, einen "Angriff" auf das Kraftwerk bereits für
die Nacht auf Mittwoch vorzubereiten.
Der ukrainische Präsident Selenskyj sagte am Dienstag in seiner allabendlichen Fernsehansprache, Russland habe nach ukrainischen Geheimdiensterkenntnissen "sprengstoffähnliche Gegenstände" am Akw befestigt. Vielleicht wolle Moskau damit einen Angriff auf das Kraftwerk vortäuschen. "In jedem Fall sieht die Welt, was vorgeht", sagte Selenskyj. Zuvor hatte bereits die ukrainische Armee vor einer russischen "Provokation" auf dem Gelände des Akw Saporischschja in "naher Zukunft" gewarnt.
In Moskau hatte Rosatom-Berater Renat Karscha der ukrainischen Armee im Staatsfernsehen vorgeworfen, sie plane, das Atomkraftwerk Saporischschja nachts anzugreifen und dabei "Präzisionswaffen mit großer Reichweite" sowie Drohnen einzusetzen.
kbh/se
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