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Der Mittelstand kommt in der Krise zu kurz

"Die Umsätze, die wegbrechen, lassen sich nicht mehr aufholen." Die Firmen bräuchten daher - wie Kleinbetriebe - Zuschüsse statt Kredite, "um ohne Einkünfte, aber mit laufenden Kosten ein Vierteljahr zu überleben".


Vor dem Gespräch der Ministerpräsidenten mit Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) über den bisherigen Umgang mit der Corona-Krise hat Sachsens Regierungschef Michael Kretschmer (CDU) weitere Unterstützung für die Wirtschaft gefordert. Hier müsse "dringend nachgesteuert werden", sagte er den Zeitungen des Redaktionsnetzwerks Deutschland vom Mittwoch. "Es gibt eine Lücke bei der Unterstützung des Mittelstands, die viele der Unternehmen in ihrer Existenz bedroht" - diese Lücke müsse geschlossen werden.

Kretschmer kritisierte konkret, dass es für mittelständische Unternehmen, die einen großen Teil der Wirtschaftsleistung trügen, nur staatliche Kredite gebe und keine Zuschüsse. "Die Umsätze, die wegbrechen, lassen sich nicht mehr aufholen." Die Firmen bräuchten daher - wie Kleinbetriebe -  Zuschüsse statt Kredite, "um ohne Einkünfte, aber mit laufenden Kosten ein Vierteljahr zu überleben".

Kretschmer forderte außerdem einen ermäßigten Mehrwertsteuersatz für die Gastronomie. Dies könne ein Instrument sein, "um aus der Krise herauszukommen". Angekündigt werden sollte die Maßnahme laut Kretschmer schon jetzt, "damit die Unternehmer nicht die Hoffnung verlieren - die müssen sehen, dass es Licht am Ende des Tunnels gibt."

Kretschmer und seine Kollegen aus den anderen Bundesländern sprechen am Mittwochnachmittag in einer Telefonkonferenz mit Bundeskanzlerin Merkel. Die Gesprächsteilnehmer wollen eine Zwischenbilanz zu den Maßnahmen im Kampf gegen die Corona-Pandemie ziehen und mögliche weitere Schritte abstimmen.

cne/cfm

© Agence France-Presse