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"Natürlich werden wir den Krieg gewinnen müssen."

Makeiev hält Ukraine reif für Nato-Beitritt - Wie realistisch ist diese Forderung?

Der ukrainische Botschafter in Deutschland, Oleksii Makeiev (Wikipedia) , hält sein Land bereit für einen Nato-Beitritt. "Wir haben in den letzten 500 Tagen klar gezeigt, dass die Ukraine Nato-reif ist", sagte Makeiev am Montag im ZDF-"Morgenmagazin". Die Ukraine mache heute eigentlich das, wofür die Nato einmal geschaffen wurde. 

Makeiev sprach sich kurz vor dem Nato-Gipfel in dieser Woche erneut für ein eindeutiges Beitrittsversprechen aus - "eine Einladung der Ukraine, der Nato beizutreten und Beitrittsverhandlungen zu beginnen", konkretisierte er. Die ganze Welt habe begriffen, dass es "heute keine bessere Sicherheitsgarantie für Menschen gibt als eine Nato-Mitgliedschaft". Eine Mitgliedschaft der Ukraine werde zudem "ein erster Schritt einer neuen Sicherheitsarchitektur in Europa sein", ergänzte er. 

Russland brauche die starke Botschaft, dass es Nachbarländer nicht überfallen könne. Niemand bestreite jedoch, dass die Ukraine nicht vor Ende des Krieges Nato-Mitglied werden könne, sagte er in Hinblick auf einen Zeitpunkt für eine mögliche Mitgliedschaft. "Natürlich werden wir den Krieg gewinnen müssen." Dann werde die Ukraine nach der Nato-Beistandsklausel in Zukunft auch andere Länder schützen.

Für den Fall, dass die sich die Mitgliedsstaaten des Verteidigungsbündnisses für die Aufnahme der Ukraine aussprechen, forderte Makeiev Sicherheitsgarantien, bis das Land Nato-Mitglied ist. "Die beste Sicherheitsgarantie von heute ist die Bewaffnung von ukrainischen Truppen", sagte er. 

Der Nato-Gipfel findet am Dienstag und Mittwoch in Litauens Hauptstadt Vilnius (W) statt. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hofft, dass der Gipfel ein "klares Signal" für die Absicht aussende, die Ukraine in das Militärbündnis aufzunehmen. Im Westen gibt es allerdings Bedenken wegen einer möglichen Eskalation mit Moskau.

awe/bfi

© Agence France-Presse