Das Chaos wegen Streiks und Personalmangel an vielen europäischen
Flughafen im vergangenen Sommer hat sich spürbar auf die Pünktlichkeit
ausgewirkt.
Von Juli bis September starteten gut 37 Prozent der Flüge mit Verspätung, wie aus einer am Dienstag vorgestellten Untersuchung des Unternehmens Airhelp (Webpräsenz) hervorgeht. Im letzten Sommer vor der Corona-Pandemie, 2019, waren es demnach nur gut 27 Prozent.
In Deutschland schnitt der Flughafen Frankfurt am schlechtesten ab. Mehr als die Hälfte der Passagiere startete dort verspätet. 2019 hatte der Fraport ebenfalls auf dem letzten Platz gelegen, allerdings war damals nur ein Drittel der Flüge verspätet gestartet. Der Flughafen Frankfurt-Hahn belegte mit ebenfalls mehr als 50 Prozent verspäteter Passagiere den vorletzten Platz, Köln liegt mit 48 Prozent knapp davor.
Am pünktlichsten kamen Reisende von Stuttgart aus los. Hier startete nur knapp jeder vierte Passagier unpünktlich. Gut 70 Prozent der Fluggäste konnten die Airports Bremen und Dresden 2022 pünktlich verlassen - Platz zwei und drei im deutschen Vergleich.
Europaweit hatten laut Airhelp 99 Millionen Passagiere mit Verspätungen zu kämpfen, rund zehn Millionen mehr als 2019. Besonders viele Flugverspätungen gab es demnach in Serbien. Dort war fast die Hälfte aller Flüge verspätet (47 Prozent). Aber auch in Griechenland (rund 45 Prozent) und Bulgarien (rund 44 Prozent) starteten viele Flüge nicht plangemäß.
Der Anstieg der Verspätungsquote sei laut Airhelp "alarmierend", auch, weil "die Flughäfen und Airlines immer noch weniger Menschen als noch vor drei Jahren abfertigen müssen". Das Unternehmen rechnet angesichts des anhaltenden Fachkräftemangels, der Streiks und unvorhersehbarer Wetterextreme mit einem weiteren Anstieg der Verspätungen in diesem Sommer.
Von vergleichsweise wenigen Verspätungen waren Passagiere in Finnland, Litauen und Norwegen betroffen. In Finnland und Litauen starteten rund 20 Prozent der Passagiere zu spät, in Norwegen waren es gut 22 Prozent.
mb/pe
© Agence France-Presse