Der verstaatlichte Energiekonzern Uniper ѡ hat sein "außergewöhnlich" gutes Ergebnis im ersten Halbjahr bestätigt und einen beschleunigten "grünen" Umbau angekündigt.
Der Nettogewinn lag im ersten Halbjahr bei knapp 2,5 Milliarden Euro, wie der Konzern am Dienstag mitteilte.
Nun solle die Transformation hin zu klimafreundlicher Energieproduktion beschleunigt werden, bis 2040 strebe Uniper Klimaneutralität an.
Damit zieht der Konzern sein Klimaziel zehn Jahre nach vorne - ursprünglich sollte ab 2050 mehr CO2 anderweitig gebunden oder aufgefangen als ausgestoßen werden. Dafür geplant sind unter anderem "Investitionen in Solar- und Windkraftanlagen". Aus der Kohle steigt Uniper durch den behördlich vorgegebenen Verkauf des Steinkohlekraftwerks Datteln 4 bei Dortmund bis 2029 aus.
"Das bestehende Gasgeschäft soll durch den Einsatz von grünen Gasen wie Wasserstoff schrittweise dekarbonisiert werden", erklärte der Konzern weiter. Dafür sollen auch Gasspeicher zu Wasserstoffspeichern umgewandelt werden. Der Marktanteil "grüner Gase" soll demnach 2030 bei fünf bis zehn Prozent liegen. Für die gesamte Transformation sind bis 2030 acht Milliarden Euro Investitionen vorgesehen.
Uniper war vor allem im Gasgeschäft aktiv und ging im vergangenen Jahr wegen der erst reduzierten und dann ausgebliebenen Gaslieferungen aus Russland fast pleite. Der Konzern musste die Lieferverpflichtungen seinen Kunden gegenüber einhalten und Gas zu sehr viel höheren Preisen einkaufen. Dadurch häufte er Milliardenverluste an. Der Bund übernahm den Konzern im Dezember.
Seit Jahresende 2022 liefen die Geschäfte dann wieder besser, Uniper brauchte nach eigenen Angaben keine zusätzlichen staatlichen Hilfen mehr. Vergangene Woche kündigte der Konzern an, nun die "Rückzahlung überschüssiger Beträge" zu prüfen. Für das Gesamtjahr sei mit einem Gewinn "in der Größenordnung eines mittleren einstelligen Milliardenbetrags" zu rechnen.
Für die Bundesregierung begrüßte Bundesumweltminister Robert Habeck (Grüne) die Entwicklung bei Uniper.
Das Unternehmen sei "mit sehr viel Steuergeld unterstützt worden", sagte er in Hamburg vor Journalisten. Daher sei es "umso besser", je schneller es "aus den roten Zahlen herauskommt". Zu Einzelheiten wollte sich Habeck nicht äußern, da die Zuständigkeit für die Uniper-Beteiligung beim Bundesfinanzministerium liege.
pe/bro© Agence France-Presse