Die Anspannung durch die knifflige Ausgangslage vor dem WM-Gruppenfinale wollen die deutschen Fußballerinnen in positive Energie umwandeln.
"Der Druck gehört auch immer ein bisschen dazu, um seine Leistung abzurufen. Wenn man zu locker ins Spiel geht, wird das auch nix", sagte Nationalspielerin Lena Oberdorf vor der Partie gegen Südkorea am Donnerstag (12.00 Uhr MESZ/ZDF) in Brisbane.
Die DFB-Auswahl benötigt einen Sieg, um sicher ins Achtelfinale einzuziehen. Oberdorf setzt dabei insbesondere auf die Erfahrung der Wolfsburgerinnen aus der Champions League. Es sei gefühlt so, dass die K.o.-Spiele nun früher anfangen, aber diese seien "auch nix Neues für uns", betonte die Abräumerin: "Nervosität gehört dazu. Ich denke nicht, dass sie so groß ist, dass wir eingeschränkt ins Spiel gehen."
Bei der Aufstellung ließ sich Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg ѡ erneut nicht in die Karten schauen. Dass Abwehrchefin Marina Hegering nach überstandener Fersenprellung wieder voll zur Verfügung stehe, bedeute "ganz viel", sagte die 55-Jährige: "Sobald Marina auf dem Trainingsplatz steht, ist das ein Mehrwert für jede Mannschaft."
Ob das DFB-Team nach dem offensivschwachen Auftritt gegen Kolumbien (1:2) von seiner Stammformation im 4-3-3 abrückt, blieb ebenfalls offen. "Wie immer haben wir uns Gedanken gemacht, welche Dinge wir anpassen können", sagte Voss-Tecklenburg. Man schaue, ob der Gegner etwas offenbare, "das wir ausnutzen können". Zuletzt war über eine Doppelspitze mit Kapitänin Alexandra Popp und Lea Schüller diskutiert worden.
Oberdorf wollte die Schwächen im Offensivspiel im letzten Drittel nicht zu hoch hängen. "Ich würde nicht sagen, dass es eine große Baustelle ist. Es ist eine Sache, an der wir arbeiten", meinte sie: "Es kommt der Moment, in dem der Knoten wieder platzt und wir voll da sind."
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