Die Internationale Atomenergiebehörde (IAEA) hat nach eigenen Angaben keine Minen oder Sprengstoff auf Dächern und Turbinenhallen des von der russischen Armee besetzten ukrainischen Atomkraftwerks Saporischschja gefunden.
Nach "wiederholten Anfragen" habe die Organisation am Donnerstagnachmittag "ungehinderten" Zugang erhalten zu den Dächern "von zwei Reaktoren" und auch die Dächer der Turbinenhallen sehen können, erklärte IAEA-Chef Rafael Grossi.
Fachleute der IAEA hätten auf den Dächern der Reaktorgebäude drei und vier sowie der Turbinenhallen des Akw keinen Sprengstoff oder Minen entdeckt. Die IAEA forderte weiterhin den Zugang zu den Dächern der anderen vier Blöcke des Kraftwerks.
Wie die IAEA weiter mitteilte, waren die erstmals am 23. Juli gesichteten Minen in einer von Russen besetzten Pufferzone am Dienstag weiterhin vorhanden. Sie stellen nach Ansicht der Organisation jedoch keine Gefahr für die Sicherheit der Anlagen dar.
Die Ukraine hatte Russland Anfang Juli beschuldigt, eine "Provokation" in dem Atomkraftwerk zu planen. Das ukrainische Militär warf den russischen Besatzern unter anderem vor, "sprengstoffähnliche Gegenstände" auf den Dächern zweier Reaktoren angebracht zu haben. Der Kreml warnte seinerseits vor einem ukrainischen "subversiven Akt" mit "katastrophalen Folgen".
Das Akw Saporischschja ist das größte Atomkraftwerk Europas. Die russische Armee brachte es bereits kurz nach dem Beginn ihres Angriffs auf die Ukraine unter ihre Kontrolle. Kiew und Moskau haben sich immer wieder gegenseitig beschuldigt, die Sicherheit des Atomkraftwerks zu gefährden.
mhe/yb © Agence France-Presse