Mit leerem Blick stand Lea Sophie Friedrich bei der Siegerehrung auf dem Podest.
Auch lange nach ihrer verpassten Titelverteidigung im Keirin war die Sprinterin angefressen. Daran konnte auch ihre dritte Medaille bei der Bahnrad-WM in Glasgow ѡ nichts ändern.
"Ich bin enttäuscht von mir selber", sagte Friedrich geknickt: "Man muss erstmal selber mit der eigenen Emotion klarkommen."
Die 23-Jährige hatte in der japanischen Sprint-Variante ihren dritten WM-Titel nacheinander in Angriff genommen. Im Finale reichte es aber nur für Bronze. "Ich bin froh, eine Medaille geholt zu haben und auf dem Podium zu stehen", sagte Friedrich, die zuvor im Teamsprint mit Weltrekord triumphiert hatte und im Zeitfahren auf den dritten Platz gefahren war.
"Ich muss mir immer vor Augen halten, dass man nicht immer gewinnen kann", erklärte die achtmalige Weltmeisterin. Das sei "ganz, ganz wichtig." Dennoch zieht sie aus der verpassten Titelverteidigung auch positive Schlüsse.
"Ich nehme auf jeden Fall sehr viel Erfahrung mit. Aus Fehlern wird man auch stärker", sagte Friedrich: "Das nehme ich mit auf den Weg nach Olympia." Doch noch sind die Titelkämpfe in Schottland nicht vorbei. Schon am Montag steht die Qualifikation für den Sprint-Wettbewerb an, indem die Europameisterin bereits die nächste Goldmedaille anvisiert.
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