Titelverteidiger Fred Kerley ѡ locker weiter, Olympiasieger Marcell Jacobs mit Problemen: Die beiden 100-m-Topsprinter haben das WM-Halbfinale am Sonntag (16.35 Uhr/ARD und Eurosport) erreicht, dabei aber unterschiedliche Eindrücke hinterlassen. Einen Tag vor dem großen Showdown bei den Weltmeisterschaften in Budapest meldete zudem etwas überraschend der Jamaikaner Oblique Seville mit seinen 9,86 Sekunden als Vorlaufschnellster Ansprüche auf eine Medaille an.
Julian Wagner, der einzige deutsche Vertreter, war dagegen chancenlos. Der Erfurter kam in 10,31 Sekunden nicht an seine Saisonbestleistung von 10,11 Sekunden heran. "Man muss jetzt keine Ausreden suchen. Alles hat darauf hingedeutet, dass ich hier 10,20 laufen kann, das hat leider nicht geklappt", sagte Wagner im ZDF.
Kerley hatte sich wegen eines Fehlstarts und technischen Problemen vor seinem Vorlauf lange gedulden müssen, blieb dann aber cool und zog bis zum Ende nicht voll durch. Die Uhr blieb für ihn bei 9,99 Sekunden stehen. Jacobs, hinter dessen Form vor den Titelkämpfen in der ungarischen Hauptstadt ein großes Fragezeichen gestanden hatte, kam in nur 10,15 Sekunden auf den dritten Platz seines Vorlaufs und wendete ein vorzeitiges Aus mit Mühe ab.
Der 200-m-Weltmeister Lyles (USA/9,95) gewann seinen Lauf ebenso wie der Weltjahresbeste Zharnel Hughes (Großbritannien/10,00) und der Südafrikaner Akani Simbine (9,97). Unter zehn Sekunden blieben außerdem der Kenianer Ferdinand Omanyala (9,97) und Ex-Weltmeister Christian Coleman (USA/9,98).
Das Finale im Stadion Nemzeti Atletikai Központ findet am Sonntag (19.10 Uhr/ARD und Eurosport) statt.