Der deutsche Ausnahme-Kanute Sebastian Brendel (Potsdam) hat die kurzfristige Heim-WM-Nominierung für seine Paradestrecke gerechtfertigt. Der zuletzt formschwache dreimalige Olympiasieger zog auf der Regattastrecke in Duisburg am Mittwoch als Vorlaufsieger im Canadier-Einer über die 1000 m souverän ins Halbfinale ein, das am Donnerstag gefahren wird.
Der elfmalige Weltmeister legte dabei mit 4:02,949 Minuten die zweitbeste Zeit aller fünf Vorläufe hin, schneller war nur der rumänische Titelverteidiger Catalin Chirila - das allerdings um mehr als fünf Sekunden. Weitere Medaillenchancen hat Brendel über die 5000 m und im Mixed.
Der Kajak-Vierer setzte ebenfalls ein Zeichen. Max Rendschmidt, Max Lemke, Jacob Schopf und Tom Liebscher-Lucz gewannen über die 500 m souverän ihren Vorlauf stehen im Halbfinale. Zuletzt bei den Europaspielen in Krakau hatte der Vierer mit Rang fünf enttäuscht, mit Ronald Rauhe statt Schopf hatte es 2021 in Tokio Olympiagold gegeben.
Der olympische K4 der Frauen mit Lena Röhlings, Katinka Hofmann, Sarah Brüssler und Enja Rössling verpasste den direkten Finaleinzug, muss den Umweg übers Halbfinale nehmen. Für Paulina Paszek und Jule Hake ging es mit einem Vorlaufsieg im K2 über 200 m ebenso direkt ins Finale wie für Lisa Jahn und Heidi Kliemke im C2 mit Platz zwei über die gleiche Distanz.
Annika Loske erreichte im olympischen Canadier-Einer über die 200 m als Dritte ihres Vorlaufs das Halbfinale. Auf den nicht-olympischen Strecken zogen Moritz Florstedt als Sieger seines Vorlaufs im K1 über 500 m sowie Peter Kretschmer als Dritter im C1 der Männer über 200 m in die Halbfinals ein. Das gelang auch Conrad Scheibner als Zweitem seines Vorlaufs im C1 über 500 m.
Die bis Sonntag laufende WM in Duisburg ist für die Rennsportkanuten der Jahreshöhepunkt.
Dabei werden zahlreiche Quotenplätze für die Olympischen Spiele in Paris vergeben. Im Vorjahr hatte die deutsche Mannschaft bei der WM in Kanada 14 Medaillen gewonnen (2 Gold, 7 Silber, 5 Bronze).
© 2008-2023 Sport-Informations-Dienst