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Giuliani stellt sich den Behörden

Rudy Giuliani stellt sich nach Anklage wegen Wahlbeeinflussung in Georgia

Der frühere Anwalt von Ex-US-Präsident Donald Trump, Rudy Giuliani  ѡ  hat sich nach seiner Anklage wegen Wahlbeeinflussung im US-Bundesstaat Georgia den Behörden gestellt. 

Der frühere Bürgermeister von New York erschien am Mittwoch im Gefängnis des Landkreises Fulton County in der Großstadt Atlanta für eine erkennungsdienstliche Behandlung. Er wurde anschließend gegen eine Kaution von 150.000 Dollar (rund 138.000 Euro) auf freien Fuß gesetzt. 

"Diese Anklage ist eine Farce", sagte der 79-jährige frühere Staatsanwalt anschließend. "Es ist nicht nur ein Angriff auf mich und Präsident Trump. Es ist ein Angriff auf das amerikanische Volk." Die zuständige Staatsanwältin Fani Willis werde dafür in die Geschichte eingehen, "einen der schlimmsten Angriffe auf die amerikanische Verfassung aller Zeiten geführt zu haben". Die Behörden veröffentlichten später ein Polizeifoto von Giuliani.

Giuliani ist einer von insgesamt 19 Angeklagten in dem Verfahren um Trumps Versuche, den Ausgang der Präsidentschaftswahl 2020 in Georgia zu kippen. Der damalige Trump-Anwalt hatte in einer Reihe von Bundesstaaten versucht, mit vielfach widerlegten Wahlbetrugsvorwürfen gegen den Wahlsieg des Demokraten Joe Biden anzukämpfen.

Inzwischen haben sich mehrere der Angeklagten gestellt. Am Dienstag erschien unter anderem der Anwalt John Eastman im Gefängnis von Fulton County, das wegen seiner Adresse auch als "Rice-Street-Gefängnis" bezeichnet wird. Am Mittwoch folgten unter anderem Giuliani und die früheren Trump-Anwältinnen Sidney Powell und Jenna Ellis.

Trump wird sich am Donnerstag den Behörden in Atlanta stellen. Dabei könnten ebenfalls Polizeifotos des 77-jährigen Republikaners gemacht werden, was eine historische Premiere wäre. Der Ex-Präsident und Bewerber für die Präsidentschaftswahl 2024 schrieb am Mittwoch auf seiner Online-Plattform Truth Social, er werde am Donnerstagnachmittag "verhaftet". Das wäre der späte Donnerstagabend oder die Nacht auf Freitag deutscher Zeit.

Bereits am Mittwochabend sollte ein Interview von Trump mit dem früheren Fox-News-Moderator Tucker Carlson auf der Online-Plattform X (früher Twitter) ausgestrahlt werden. Carlson erklärte, das Interview werde um 20.55 Uhr (Ortszeit) ausgestrahlt - und damit genau fünf Minuten vor Beginn der ersten Fernsehdebatte der republikanischen Präsidentschaftsbewerber bei seinem früheren Arbeitgeber Fox News.

Trump hatte am Sonntag angekündigt, der Debatte fernzubleiben. Der Ex-Präsident begründete dies mit dem riesigen Vorsprung, den er in Umfragen auf seine parteiinternen Rivalen hat. Das Interview mit Tucker Carlson kann als Konkurrenzprogramm zu der Fernsehdebatte gedeutet werden.

Trump ist der klare Favorit bei den Republikaner-Vorwahlen, die am 15. Januar im Bundesstaat Iowa beginnen werden. Der Sieger der Vorwahlen wird im November 2024 Präsident Joe Biden von der Demokratischen Partei herausfordern.

fs/kbh

© Agence France-Presse