Droht ein historisches Debakel? Die deutsche Leichtathletik wartet bei der WM in Budapest ѡ auch vor dem letzten Wettkampftag auf eine Medaille.
Europameister Julian Weber ist am Sonntag (20.20 Uhr/ZDF und Eurosport) im Speerwurf-Finale die letzte realistische Chance, um die erste medaillenlose Weltmeisterschaft in der deutschen Geschichte abzuwenden.
"Jetzt habe ich noch nicht so weit geworfen. Aber nach einer nicht so guten Einheit kommt oft eine richtig gute. Ich bin ich sehr optimistisch, dass es Sonntag deutlich weiter geht", sagte Weber nach der durchwachsenen Qualifikation, in der er mit 82,39 m noch nicht überzeugen konnte. Drei Kontrahenten warfen im Vorkampf weiter als der Mainzer, der als Nummer zwei nach Ungarn gereist ist.
Am Samstag hatten sich die Hoffnungen auf das erste Edelmetall an der Donau erneut zerschlagen. Nach seinem famosen ersten Tag ließ Zehnkämpfer Leo Neugebauer über die 110 m Hürden und im Diskus wertvolle Punkte liegen. Nach zwei hammerharten Tagen stand mit Platz fünf und 8645 Punkten der zweitbeste Zehnkampf in der Karriere des 23-Jährigen.
Seine Lehren? "Ich würde sagen, einfach immer locker bleiben, nicht zu ernst nehmen, nicht zu sehr nach dem ersten Tag auf das, was sein kann, schauen, einfach weiterhin ich bleiben, einfach Spaß haben", sagte Neugebauer. Er sei "nicht unzufrieden".
Für den Deutschen Leichtathletik-Verband (DLV) dürfte das mit Blick auf die WM-Bilanz nicht gelten. Bereits in Eugene hatten die deutschen Leichtathleten mit einmal Gold und einmal Bronze die schlechteste Bilanz der Historie verbucht - jetzt droht der nächste Tiefpunkt.
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