Julian Weber hat nach seinem enttäuschenden vierten Platz bei der WM in Budapest den Blick schnell nach vorn gerichtet und ein Versprechen abgegeben. "Nächstes Jahr kommt der Speerwurf zurück. Dann sind wir wieder alle am Start und dann holt der Speerwurf wieder die Medaillen", sagte der Europameister zum Abschluss der Titelkämpfe in Ungarn.
Auch Weber hatte am Sonntag den Medaillenbann für das deutsche Team nicht brechen können. Der Deutsche Leichtathletik-Verband (DLV) holte damit erstmals in seiner Geschichte kein Edelmetall bei einer Weltmeisterschaft. Ein "Worst Case", sagte DLV-Präsident Jürgen Kessing: "Wir hätten uns diese WM natürlich anders gewünscht."
Weber hatte lange auf Bronze-Kurs gelegen, doch dann zog der Tscheche Jakub Vadlejch (86,67) im fünften Versuch vorbei, der Deutsche konnte nicht mehr kontern. WM-Gold ging an Olympiasieger Neeraj Chopra (88,17/Indien), Silber sicherte sich Arshad Nadeem (87,82/Pakistan).
So wurde Weber wieder Vierter. Schon wieder. Keine Medaille, nur Blech. Wie schon bei Olympia in Tokio und der WM in Eugene im Vorjahr. Dennoch hatte der 28-Jährige den Kopf schnell wieder oben.
Der Mainzer hofft, dass im Olympia-Jahr 2024 die zuletzt verletzten oder angeschlagenen Andreas Hoffmann (Mannheim) und Johannes Vetter (Offenburg) wieder zu alter Stärke zurückfinden. Auch Olympiasieger Thomas Röhler (Jena) will aus einem Formtief herausfinden. Und auch er will erneut angreifen.
"Ich werde aus den letzten vierten Plätzen meine Motivation schöpfen und einfach noch härter, noch besser trainieren und nächstes Jahr unschlagbar sein", sagte Weber mit einem Augenzwinkern.
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