Die deutsche Energiewirtschaft hat den vor einem Jahr verhängten Gaslieferstopp Russlands als "gewaltigen Einschnitt" beschrieben. "Diesen Ausfall zu ersetzen, war und ist eine riesige Herausforderung für die Energiewirtschaft", erklärte der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) am Mittwoch. Mittlerweile könne Deutschland aber "einigermaßen optimistisch" auf die Gasversorgungslage in diesem Winter blicken.
Noch im Mai 2022 hatte der russische Anteil des in Deutschland verbrauchten Erdgases 37 Prozent betragen, bevor er Anfang September dauerhaft auf null Prozent sank, erinnerte der BDEW. Russland hatte seine Gaslieferungen nach Deutschland am 31. August 2022 gestoppt.
Der Branchenverband lobte das Zusammenspiel von Energiewirtschaft und Politik, um die Energieversorgung im vergangenen Jahr jederzeit sicherzustellen. Auch die EU habe einen entscheidenden Beitrag geleistet. "Es wurden in Deutschland in Windeseile Verträge mit neuen Lieferländern abgeschlossen, Vereinbarungen mit anderen Lieferländern erweitert, die Gasspeicher befüllt und in Rekordzeit Flüssiggas-Terminals und die notwendigen Anbindungsleitungen errichtet." Innerhalb weniger Monate sei die Gasversorgung in Deutschland so erfolgreich auf ein neues Fundament gestellt worden.
Der BDEW rief die Verbraucherinnen und Verbraucher dazu auf, auch im kommenden Winter nochmal "besonders stark" auf ihren Energieverbrauch zu achten. Die zu mehr als 93 Prozent gefüllten Gasspeicher seien keine Garantie, "dass wir auch diesen Winter gut überstehen. Wir sind noch nicht über den Berg", warnte der BDEW. Es sei weiterhin wichtig, Strom und Gas zu sparen.
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