Nach einem mutmaßlich durch Polizisten begangenen Raub in Berlin ist ein weiterer Tatverdächtiger ermittelt worden.
Der 48-jährige Beamte soll Mitte Juli zusammen mit einem anderen Polizisten einen Autofahrer auf der Stadtautobahn ausgeraubt haben, wie Polizei und Generalstaatsanwaltschaft am Freitag in Berlin mitteilten. Bei Durchsuchungen seiner Wohn- und Diensträume beschlagnahmten die Ermittler am Freitagmorgen ein Mobiltelefon und verschiedene Unterlagen.
Der Tatverdächtige wurde zur erkennungsdienstlichen Behandlung und einer richterlich angeordneten DNA-Probenentnahme in Polizeigewahrsam genommen und danach wieder entlassen. Bereits vor zweieinhalb Wochen war ein ebenfalls 48-jähriger Polizeihauptkommissar im Zusammenhang mit der Tat verhaftet worden. Die Vollstreckung des Haftbefehls wurde außer Vollzug gesetzt.
Die beiden Beamten sollen am 19. Juli nach ihrem Dienst mit einem zivilen Dienstauto einen 62-Jährigen ausgeraubt haben. Durch das Tragen ihrer dienstlichen Ausrüstung hätten sie bei dem Opfer absichtlich den Eindruck erweckt, es handle sich um eine offizielle polizeiliche Maßnahme.
Sie sollen den 62-Jährigen auf der Stadtautobahn mit der Kelle herausgewunken haben. Bei der Kontrolle sollen sie den Mann dann mit Handschellen gefesselt und ins Polizeiauto gebracht haben. Aus dem Auto des Opfers sollen sie anschließend mehr als 57.000 Euro Bargeld und zwei Mobiltelefone mitgenommen haben.
Nach dem Ende der angeblichen Kontrolle sollen die Tatverdächtigen dem Mann noch ein polizeiliches Protokoll ausgehändigt haben, in dem das angeblich beschlagnahmte Geld nicht erwähnt worden sei soll. Die weiteren Ermittlungen in dem Fall führt ein für Amtsdelikte zuständiges Fachkommissariat des Landeskriminalamts.
hex/cfm AFP