Berlin (ots)
Die Bundesregierung will eine weitere riesige Summe zur Verfügung
stellen, um Unternehmen mit Geld zu versorgen. Da die Kreditversorgung
mit Hilfe der Hausbanken trotz der 90-prozentigen Abdeckung durch die
bundeseigene KfW nicht gut funktioniert, soll es nun Kredite ohne
vorherige Prüfung geben. Wie der "Tagesspiegel" (Samstagausgabe) aus
Wirtschaftskreisen erfuhr, ist dafür ein Gesamtvolumen von 300
Milliarden Euro im Gespräch. Arbeitgeberpräsident Ingo Kramer hatte im
"Tagesspiegel" für den "Schweizer Weg mit einer unkomplizierten
Vorauszahlung von 500.000 Franken" geworben. In diese Richtung gehen nun
offenbar die Pläne im Bundesfinanzministerium. In der Schweiz werden
bis zu 500.000 Franken von den Banken unkompliziert ausbezahlt und vom
Bund via Bürgschaftsorganisationen zu 100 Prozent verbürgt.
Der Zinssatz
dafür beträgt null Prozent.
"Die Banken sind unerträglich", sagte ein Wirtschaftsvertreter dem
"Tagesspiegel" mit Blick auf die Kreditvergabe in Deutschland. Von den
Anträgen der Firmen würden von den Hausbanken nicht viel mehr als zehn
Prozent positiv beschieden. Besonders schwierig sei die Situation für
die Betriebe mit zehn bis 50 Beschäftigten, für die es derzeit kaum
Hilfen gebe. Die nun avisierte Kreditausreichung gewissermaßen für jeden
kann für den Bund und damit am Ende für den Steuerzahler teuer werden:
Bis zu 50 Prozent, so die Befürchtungen in der Politik, könnten von den
Unternehmen nicht zurückgezahlt werden.
Kommentar:
Die Umgehung der Hausbanken scheint jetzt für viele Unternehmer lebenswichtig zu sein:
Termin mit Ihrem Bankberater/in? ... vorerst nicht. Und wenn:
Viele unserer Leser berichten von Bankberatern, die glauben, ihr eigenes Geld zur Verfügung stellen zu müssen. Ohne Sicherheiten und lückenlose
Papiere (Businesspläne mindestens über drei Jahre, Gewinn- und
Verlustrechnungen, Sicherheiten wie einen Bürgen oder ein Häuschen, vorausgefüllte KfW-Anträge usw.) geht natürlich - grinsend - auch in der Krise nix!" Was glauben Sie denn, wo Sie sind"
Und digitale
Geschäftsideen …ha-ha-ha, da könnt ja jeder kommen, denn auch 10 Prozent wollen selbstverständlich
abgesichert werden.
Aber das Allerschlimmste ist, dass zu den eigenen Existenzängsten noch ein pickeliger Bankberater,
der sonst Versicherungen andient, nun lebensfern
über Schicksale von Unternehmerinnen und Unternehmern entscheidet.
Denn es zählt nicht nur, was sich zählen lässt. ..aber manchmal