“Jetzt wird das Kind mit dem Bade ausgeschüttet, ohne weniger intensive Maßnahmen vorher zu probieren” sagt Jörg Berens, Fraktionsvorsitzender der Freien Demokraten, anlässlich des Verwaltungsvorschlags die Betreuungszeiten städtischer Kitas von 45 auf 35 Stunden in der Woche zu reduzieren.
“Warum wird nicht an den rund 30 Kitas individuell und in Kooperation mit den Eltern versucht, mögliche Randzeiten einzuschränken? Und aus welchem Grund muss diese Leistungskürzung, die verharmlosend als Modellprojekt daherkommt, gleich für 3 Jahre beschlossen werden - plus dem aktuell laufenden Jahr, in dem Betreuungsverträge im Einvernehmen reduziert werden sollen?”, fragt die kinder- und jugendpolitische Sprecherin der Fraktion, Katrin Bohm.
Die nun in Rede stehende Kürzung werde direkte Folgen auf die Vereinbarkeit von Familie und Beruf für die betroffenen Eltern, und hier zumeist für die Mütter, haben, so Bohm weiter.
Der Fraktionsvorsitzende der Freien Demokraten ergänzt: “Damit machen wir gesellschaftlich betrachtet eine Rolle rückwärts und es fehlt eine Perspektive, dass es auch wieder besser wird. Dass es Probleme bei den städtischen Kitas gibt, war bekannt, dennoch hätte dieser nun drastische Vorschlag vorab mit der Politik besprochen werden müssen.”
Einen Grund für die aktuellen Probleme sehen die Freien Demokraten - ähnlich wie die Verwaltung - in der Landesgesetzgebung. “Richtig ist, dass das KiBiz nicht ausfinanziert ist. Richtig ist auch, dass das Stundenkontingent von 25, 35 und 45 Stunden zu starr ist. Aber wo ist eigentlich der Städtetagspräsident, Oberbürgermeister Lewe? Wann wurden die Probleme von ihm oder vom CDU-Dezernenten Paal mal öffentlich an ihren Parteifreund, dem CDU-Ministerpräsidenten Hendrik Wüst, weitergegeben,” fragt sich wahrscheinlich nicht nur die FDP-Fraktion, sondern auch tausende betroffene Eltern!