Mit der Besichtigung eines Staudamms hat US-Außenminister Antony Blinken seinen zweitägigen Solidaritätsbesuch in der Ukraine beendet. Blinken besuchte die Staudamm-Baustelle am Donnerstag gemeinsam mit Regierungschef Denys Schmyhal, bevor er am frühen Abend aus Kiew abreiste. Es war bereits Blinkens vierter Besuch in der Ukraine seit Beginn des russischen Angriffskriegs gegen das Land im Februar vergangenen Jahres.
Blinken hatte am Donnerstag auch die ukrainische Region Tschernihiw besucht und dabei die Widerstandskraft der Ukrainer angesichts des russischen Angriffskrieges gewürdigt. Bei der Besichtigung eines von russischen Truppen während deren Besatzung zum Gefängnis umfunktionierten Schulkellers in dem Ort Jagidne sagte Blinken, das Gebäude erzähle eine Geschichte, "die wir immer und immer wieder gesehen haben". "Aber wir sehen auch etwas anderes sehr Eindringliches: die außergewöhnliche Widerstandsfähigkeit des ukrainischen Volkes."
Russische Soldaten hatten Teile der Region nördlich von Kiew kurz nach Beginn ihrer Invasion in der Ukraine eingenommen, darunter auch das Dorf Jagidne. In dem Keller des Schulgebäudes hielten sie damals dutzende Dorfbewohner fest. Etwa einen Monat später zogen sich die russischen Soldaten wieder zurück - allerdings hinterließen sie dabei weitgehend zerstörtes und vermintes Gelände.
Laut Blinken ist derzeit fast ein Drittel des ukrainischen Territoriums vermint oder von anderen Sprengsätzen betroffen. Aber die Ukrainer kämen zusammen, um die Sprengsätze und Minen "loszuwerden und das Land buchstäblich zurückzugewinnen", sagte Blinken. Washington sei "stolz" darauf, die Ukraine in ihren Anstrengungen zu unterstützen, "der Aggression entgegenzutreten, während sie sich erholt und wieder aufbaut".
Am Mittwoch hatte Blinken Kiew weitere US-Hilfe in Höhe von mehr als einer Milliarde Dollar (930 Millionen Euro) zugesagt. Die USA sind der wichtigste Unterstützer der Ukraine im Verteidigungskrieg gegen Russland.
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