Die Verbraucherpreise sind im August um 6,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat gestiegen und somit etwas weniger stark als im Juli (6,2 Prozent). Das Statistische Bundesamt ѡ in Wiesbaden bestätigte am Freitag seine erste Schätzung von vergangener Woche.
Stärkste Preistreiber bleiben demnach Nahrungsmittel, besonders Zucker und süße Lebensmittel verteuerten sich stark.
Die Lebensmittelpreise erhöhten sich im August um neun Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat. Damit verlangsamte sich der Preisauftrieb zwar merklich - im Juli hatte er noch bei elf Prozent gelegen. "Für viele Nahrungsmittelgruppen lag der Preisanstieg aber weiterhin deutlich über der Gesamtteuerung", erklärten die Statistiker.
Neben Zucker, Marmelade, Honig und andere Süßwaren, die sich um 17,1 Prozent verteuerten, mussten die Verbraucherinnen und Verbraucher auch für Brot und Getreideerzeugnisse (13,6 Prozent), Gemüse (12,4 ) sowie Fisch, Fischwaren und Meeresfrüchte (11,5 Prozent) spürbar mehr bezahlen.
"Die Inflationsrate bleibt damit weiterhin auf einem hohen Niveau", erklärte Ruth Brand, Präsidentin des Statistischen Bundesamtes. "Im August machte sich noch einmal der Basiseffekt vom Neun-Euro-Ticket aus dem Vorjahr bemerkbar, der sich erhöhend auf die Inflationsrate auswirkte und den preisdämpfenden Effekt des Deutschlandtickets ѡ überlagerte." Im September dürfte die Inflationsrate demnach stärker sinken, da dieser Basiseffekt dann wegfällt.
Energieprodukte verteuerten sich ebenfalls weiterhin überdurchschnittlich stark um 8,3 Prozent. Hier gab es jedoch große Unterschiede: Besonders Strom verteuerte sich um 16,6 Prozent, Kraftstoffe und Erdgas nur um 3,7 beziehungsweise 2,2 Prozent. Feste Brennstoffe und leichtes Heizöl verbilligten sich hingegen um 6,1 und 28,1 Prozent.
Die Inflationsrate ohne Berücksichtigung von Energie und Nahrungsmitteln lag bei 5,5 Prozent. "Diese häufig als Kerninflation bezeichnete Kenngröße verdeutlicht ebenso, dass auch in anderen Güterbereichen die Teuerung weiterhin hoch ist", erklärte das Statistikamt. Im Juli hatte die Kernrate ebenfalls bei 5,5 Prozent gelegen.
pe/cha © Agence France-Presse
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