Das Unternehmen Thyssenkrupp Marine Systems hat mit der Produktion einer neuen U-Boot-Serie begonnen.
Wie das Unternehmen am Dienstag in Kiel mitteilte, handelt es sich um ein gemeinsames Programm für die deutsche und die norwegische Marine zum Bau von U-Booten der 212CD-Klasse. Der im Juli 2021 erteilte Auftrag ist demnach der bislang größte in der Unternehmensgeschichte.
An der Zeremonie zum Baustart des ersten U-Boots nahmen auch Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) sowie der norwegische Ressortchef Bjørn Arild Gram teil. Geplant ist die Herstellung von zwei U-Booten für die Deutsche Marine und vier für Norwegen. Die Auslieferungen sollen ab 2029 erfolgen.
"Heute wird eine Vision Realität", sagte Pistorius mit Blick auf die enge deutsch-norwegische Zusammenarbeit bei der Umsetzung des Projekts. Die Kooperation bereits bei der Entwicklung der neuen U-Boot-Serie sei "ein Zeichen großen Vertrauens zwischen unseren beiden Ländern". Der Verteidigungsminister kündigte an, die Zusammenarbeit weiter zu vertiefen: "Es wird nicht unser letztes gemeinsames Projekt sein", sagte er.
"Maritime Sicherheit gewinnt weltweit und insbesondere in Europa an Bedeutung", erklärte der Vorstandschef von Thyssenkrupp Marine Systems, Oliver Burkhard. "Das 212CD-Programm ist ein erster entscheidender Meilenstein für die Etablierung von modernsten Nato-Standards im Unterwasserbereich", fügte er hinzu.
Thyssenkrupp-Chef Miguel López hob hervor, dass in Kiel in nur zwei Jahren eine der modernsten Schiffbauhallen der Welt entstanden sei. Dies stärke zum einen den Standort Kiel und sei zugleich "ein wichtiger Beitrag zur maritimen Sicherheit in unruhigen geopolitischen Zeiten". Thyssenkrupp Marine Systems ist nach eigenen Angaben weltweit führend beim Bau konventioneller U-Boote.
Die Bundesregierung prüft unterdessen offensichtlich einen Einstieg bei Thyssenkrupp Marine Systems. Hintergrund sind laut einem Bericht des "Handelsblatts" Pläne von Thyssenkrupp für einen Verkauf seiner Schiffbausparte an einen Finanzinvestor. Der Einstieg des Bundes mit einer Minderheitsbeteiligung könne dabei laufende Projekte absichern. Entscheidungen seien aber noch nicht gefallen, hieß es.
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