Nach knapp zwei Jahren ist Stefan Kuntz als Fußball-Nationaltrainer der Türkei entlassen worden.
Der Verband trennte sich am Sonntag nach übereinstimmenden Medienberichten in der Türkei vom Europameister von 1996. Damit musste der ehemalige U21-Coach des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) ebenso nach einer Pleite gegen Japan gehen wie vor einer Woche Bundestrainer Hansi Flick.
Kuntz war am Sonntag allerdings zunächst nicht erreichbar. Am vergangenen Dienstag hatte der Coach 2:4 gegen die Asiaten verloren, die deutsche Nationalmannschaft zuvor mit 1:4. Es war im 20.
Länderspiel für Kuntz mit der Türkei die fünfte Niederlage.
Doch der 60-Jährige stand schon länger in der Kritik. Er hatte das WM-Ticket für Katar im vergangenen Jahr in den Play-offs verpasst, in der Qualifikation für die EM in seiner Heimat lag er allerdings als Zweiter der Gruppe D hinter dem WM-Dritten Kroatien auf Kurs.
Kuntz gilt als Kandidat für die Flick-Nachfolge beim DFB.
Im Gegensatz zum Topkandidaten Julian Nagelsmann oder dem Niederländer
Louis van Gaal wäre er eine günstigere Lösung. Kuntz ist ein
Sympathieträger mit verbandsinterner Kenntnis und wird geschätzt. Er
führte die U21 zu zwei EM-Titeln und bewies dabei ein herausragendes
Händchen für Talente, auch wenn seine Olympia-Mission 2021 in der
Vorrunde scheiterte.
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