Der ukrainischen Armee ist bei ihrer Gegenoffensive nach eigenen Angaben
ein wichtiger Durchbruch durch russische Stellungen nahe der
kriegszerstörten Stadt Bachmut gelungen. Truppen hätten "die
Verteidigungslinie des Feindes" durchstoßen, teilte der Kommandeur der
ukrainischen Landstreitkräfte, Oleksandr Syrskyj, am Montag mit.
Drei russische Brigaden, die 31., 72. und 83., seien "zerstört worden" und hätten "ihre Kampfkraft vollständig eingebüßt", erklärte Syrskyj. Die "heftigen Kämpfe" nahe Bachmut in der Ostukraine gingen nach seinen Angaben jedoch weiter.
Einige Stunden zuvor hatte Syrskyj bekanntgegeben, dass die ukrainische Armee die strategisch wichtige Ortschaft Klischtschijiwka nahe Bachmut zurückerobert habe. Am Freitag hatte die Ukraine bereits die Einnahme des nahe Bachmut gelegenen Ortes Andrijiwka verkündet. Beide Ortschaften seien "ein wichtiger Teil der russischen Verteidigungslinie" zwischen Bachmut und dem 40 Kilometer weiter südlich gelegenen Horliwka gewesen, teilte Syrskyj am Montag weiter mit.
Russland hatte die ukrainische Rückeroberung von Andryjiwka allerdings am Samstag bestritten.
Syrskyj erklärte nun, die Lage im Osten bleibe "kompliziert". Die russische Armee fahre "zahlreiche Gegenangriffe" in der Hoffnung, verlorene Positionen zurückzuerobern, und bereite sich darauf vor, ihre Angriffe im Gebiet der weiter nördlich gelegenen Städte Kupjansk und Lyman zu verstärken.
Seit Juni läuft eine groß angelegte Gegenoffensive der ukrainischen Armee zur Rückeroberung russisch besetzter Gebiete im Süden und Osten des Landes. Insgesamt hat Kiew eigenen Angaben zufolge seitdem 51 Quadratkilometer im Gebiet um Bachmut und rund 262 Quadratkilometer an der Südfront zurückerobert.
Die Stadt Bachmut mit einer Vorkriegsbevölkerung von rund 70.000 Menschen war nach einer monatelangen, verlustreichen Schlacht im Mai von den russischen Streitkräften eingenommen worden. Die ukrainische Armee begann jedoch bereits unmittelbar danach damit, die russischen Positionen von Norden und Süden aus anzugreifen - und meldete seither nach und nach kleinere Geländegewinne.
se/dja © Agence France-Presse
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