Die Erzeugerpreise für gewerbliche Produkte sind im August wegen eines Basiseffekts stark zurückgegangen. Sie fielen um 12,6 Prozent im Jahresvergleich, wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden am Mittwoch mitteilte. Das war der stärkste Rückgang seit Beginn der Erhebung 1949 - vor allem, weil die Erzeugerpreise ein Jahr zuvor infolge des Ukraine-Kriegs so stark angestiegen waren wie nie zuvor.
Ebenfalls wegen dieses Basiseffekts waren die Preise im Jahresvergleich im Juli erstmals seit November 2020 wieder gesunken. Im Juni war noch ein leichter Anstieg gemeldet worden.
Den größten Einfluss auf den Rückgang hatten die Energiepreise. Energie war laut Statistikamt im August 31,9 Prozent billiger als vor einem Jahr, vor allem die Strompreise fielen um 43,2 Prozent. Erdgas verbilligte sich um 32,4 Prozent. Allerdings stiegen die Energiepreise im Vergleich zum Vormonat Juli um 1,6 Prozent an.
Die Preise für Vorleistungsgüter gingen ebenfalls zurück, um 4,1 Prozent im Jahresvergleich. Ausschlaggebend war hier ein Preisrückgang bei Metallen um 10,8 Prozent. Besonders stark sanken auch die Preise für Düngemittel und Holz.
Die Preise für Verbrauchsgüter stiegen hingegen um 6,9 Prozent an. Dabei waren Nahrungsmittel um 7,6 Prozent teurer als vor einem Jahr, besonders Zucker, verarbeitete Kartoffeln und Schweinefleisch. Nur wenige Produkte kosteten weniger als im Vorjahr, darunter vor allem pflanzliche Öle und Butter.
Die Erzeugerpreise für gewerbliche Produkte umfassen die Preise für die im Bergbau, im Verarbeitenden Gewerbe sowie in der Energie- und Wasserwirtschaft in Deutschland erzeugten und im Inland verkauften Produkte. Sie zeigen eine Entwicklung auf einer frühen Wirtschaftsstufe und dürften zumindest zum Teil auf die Entwicklung der Verbraucherpreise durchschlagen.
pe/cha
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