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Trotz WM-Debakel und Kritik: DLV hält an Fahrplan fest

Trotz WM-Debakel und Kritik: DLV hält an Fahrplan fest

Der Deutsche Leichtathletik-Verband glaubt trotz des WM-Debakels und lauter werdender Kritik weiter an eine baldige Rückkehr unter die besten Nationen der Welt. 

"Der DLV versteht die Kritik nach dem Abschneiden in Budapest", 

teilte der Verband in einem Statement auf SID-Anfrage mit: "Mit den beschlossenen Maßnahmen werden wir unsere Ziele als Verband erreichen." 

Hauptziel bleibe, "bis zu den Olympischen Spielen 2028 in Los Angeles international eine Top 5-Platzierung der Nationenwertung zu erreichen": In diesem Zuge verwies der DLV auf die Maßnahmen, die bereits nach der enttäuschenden Vorgänger-WM 2022 in Eugene und den folgenden Europameisterschaften in München getroffen worden waren. 

Der Fokus liege dabei in der "Optimierung der Athletenbetreuung und -förderung", vor allem im Hinblick auf die "Gestaltung des herausfordernden Generationswechsels im Trainerbereich". Gleichsam sollen Athleten und Trainer künftig "über eine noch individuellere und umfassendere Begleitung im Training und im Athletenservice gezielt gefördert" werden. Auch die "Situation der häufig fehlenden Leichtathletikinhalte im Schulsport" werde thematisiert.

Im August war das deutsche Team erstmals in der 40-jährigen Geschichte der Weltmeisterschaften ohne Medaille geblieben. 

Daraufhin hatten sich Kritiker zusammengeschlossen und eine Reform im DLV gefordert. Der frühere Verbandspräsident Clemens Prokop bezeichnete die Situation im Gespräch mit der Stuttgarter Zeitung/Stuttgarter Nachrichten als "nicht mehr zukunftsfähig, wenn wir teils mit Bedingungen und Strukturen des Amateursports Weltklasse generieren wollen".

Frank Kowalski, OK-Chef der Berliner Europameisterschaften 2018, kritisierte, dass die erfolgreiche EM 2022 in München - gleich nach der schon schwachen WM 2022 in Eugene - zu positiv bewertet worden sei. "Schönrederei wie nach der EM 2022 hilft keinem weiter und das Abtauchen der Hauptverantwortlichen schon gar nicht", sagte Kowalski: "Der DLV tritt in vielen Bereichen auf der Stelle, die Leichtathleten dürfen erwarten, dass die Funktionen im Verband nur mit Personen besetzt sind, die den Erfolg wollen."

Der DLV halte Kritik nach der WM-Pleite zwar für nachvollziehbar, hieß es im Statement an den SID. "Allerdings kommt nicht jede Anmerkung von vermeintlichen Experten, die keinen profunden Einblick mehr in die deutsche Leichtathletik haben, aus berufenem Munde. Auch werden die Rahmenbedingungen mit zahlreichen Verletzten und vielen Bestleistungen unserer Athleten häufig nicht mitberücksichtigt", teilte der DLV mit und schloss: "Mit den beschlossenen Maßnahmen werden wir unsere Ziele als Verband erreichen."

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