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Zweites Flüchtlingslager in Griechenland abgeriegelt

Katastrophal sind die Bedingungen in den überfüllten Flüchtlingscamps auf den Ägäis-Inseln, wo zehntausende Migranten leben.


Die griechischen Behörden haben ein weiteres Flüchtlingslager wegen eines Coronavirus-Falls abgeriegelt. Ein afghanischer Bewohner des Flüchtlingslagers in Malakasa nahe Athen sei positiv auf das Virus getestet worden, teilte das Migrationsministerium am Sonntag mit. In den kommenden zwei Wochen dürfe niemand das Camp verlassen oder betreten. 

Der 53-jährige Afghane hat den Angaben zufolge eine Vorerkrankung. Mit Corona-Symptomen hatte er sich demnach selbst an die medizinische Einrichtung innerhalb des Flüchtlingslagers gewandt. Anschließend sei er in ein Krankenhaus in Athen gebracht worden, wo er positiv auf das Coronavirus getestet worden sei.

Die Familie des Mannes befindet sich laut dem Ministerium unter Quarantäne. Demnach sollen schrittweise alle Bewohner einem Corona-Test unterzogen werden. 

Bereits vor wenigen Tagen hatten die Behörden in der 80 Kilometer von Athen entfernten Stadt Ritsona ein Flüchtlingslager unter Quarantäne gestellt, nachdem bei einer Bewohnerin eine Coronavirus-Infektion festgestellt worden war. Seither wurden nach Behördenangaben 23 Menschen in dem Flüchtlingslager positiv auf das Coronavirus getestet.

Menschenrechtsorganisationen haben angesichts der Corona-Krise zu einer Räumung der griechischen Flüchtlingslager aufgerufen. Besonders katastrophal sind die Bedingungen in den überfüllten Flüchtlingscamps auf den Ägäis-Inseln, wo zehntausende Migranten leben. 

isd/jep

© Agence France-Presse