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Skandal in Schweden - Chemie-Nobelpreisträger vorher verraten

Namen der diesjährigen Chemie-Nobelpreisträger offenbar bereits durchgesickert

Die Namen der diesjährigen Träger des Chemie-Nobelpreises sind offenbar Stunden vor der offiziellen Verkündung bereits durchgesickert. 

Die schwedische Zeitung "Dagens Nyheter" und das schwedische Wissenschaftsmagazin "NyTeknik" berichteten am Mittwoch übereinstimmend, dass die renommierte Auszeichnung in diesem Jahr an Moungi Bawendi vom Massachusetts Institute of Technology (MIT), Louis Brus von der Columbia University und Alexei Ekimov von dem Unternehmen Nanocrystals Technology gehe.

Beide Medien berufen sich auf eine Pressemitteilung der Schwedischen Akademie der Wissenschaften, die allerdings nicht auf der Website der Akademie zu finden war. Ein Experte des Komitees für den Chemie-Nobelpreis versicherte gegenüber "Dagens Nyheter", dass die Preisträger noch gar nicht feststünden. "Ich versuche zu begreifen, was geschehen ist", sagte Heiner Linke der Zeitung. "Wir haben noch keine Entscheidung getroffen, das heißt, wenn da eine Mitteilung rausgegangen ist, ist das ein Irrtum."

Auch Akademie-Sprecherin Eva Nevelius reagierte ratlos. "Wir wissen einfach nicht, was passiert ist, wir müssen diese Sache untersuchen", sagte sie. Die Königliche Akademie der Wissenschaften habe noch keine Entscheidung getroffen, das zuständige Komitee sei erst um 9.30 Uhr zusammengetreten. Die offizielle Verkündung der Preisträger soll demnach wie angekündigt erst um 11.45 Uhr stattfinden.

Dass die Namen von Nobelpreisträgern vorab durchsickern, kommt selten vor. Die Akademie-Vertreter sind sehr darauf bedacht, dass ihre Beratungen über die Preisträger geheim bleiben. Selbst die Liste der Nominierten wird unter Verschluss gehalten.

yb/ju © Agence France-Presse