Mit mehr Mühe als erwartet hat Superstar Simone Biles die US-Riege bei den Kunstturn-Weltmeisterschaften in Antwerpen ѡ zum siebten Mannschafts-Titel in Serie geführt.
Erst ein grandioser Abschluss am Boden sicherte dem in der Qualifikation noch hochüberlegenen amerikanischen Team den Sieg vor der hartnäckigen Konkurrenz aus Brasilien, Frankreich holte unerwartet Bronze. Nach ihrer letzten Übung fiel Biles ihren Teamkolleginnen sichtlich erleichtert in die Arme.
Dabei konnte es sich die Rekord-Weltmeisterin auf dem Weg zu ihrem 20. Titel leisten, auf ihren neuen in der Qualifikation bereits gezeigten "Biles II" zu verzichten. Damit sank der Ausgangswert dieses Sprungs um 0,8 Punkte, dennoch lieferte die dreimalige Weltsportlerin des Jahres an diesem Gerät mit 14,800 Zählern einen Topwert ab. Da blitzte sogar, anders als in der Vorrunde, auch zwischendurch schon einmal ein kleines Lächeln bei der 26-Jährigen durch.
Auch wegen dieser
Vorsichtsmaßnahme lag China nach dem ersten Durchgang noch knapp in
Führung, doch in der zweiten Runde schlugen die Amerikanerinnen im
nahezu ausverkauften Sportpaleis zurück. Selbst am eher nicht so
geliebten Stufenbarren erturnte Biles für die USA wichtige 14,466
Punkte, die zahlreichen mitgereisten Fans schwenkten begeistert ihre
Fähnchen.
Denn zur "Halbzeit" hatten die Titelverteidigerinnen die Führung übernommen, aber am Schwebebalken hätte der Wettkampf durchaus kippen können. Leanne Wong musste den "Zitterbalken" vorzeitig verlassen, was spürbare Punktabzüge zur Folge hatte. Die Brasilianerinnen und auch die Französinnen blieben dran, ehe es zum abschließenden und entscheidenden Showdown auf der Bodenfläche kam.
Auch kurzfristiges Verletzungspech konnte Biles und Co. auf dem Weg zum hart erkämpften Triumph nicht stoppen. Joscelyn Roberson knickte beim Einturnen am Sprung mit ihrem linken Fuß bei der Landung um und musste aus der Halle getragen werden. Sie wurde jedoch sowohl am Auftaktgerät Sprung als auch zum Abschluss beim Boden problemlos durch Wong ersetzt.
Die Welttitelkämpfe werden am Donnerstag (19.30 Uhr) mit der Mehrkampf-Entscheidung bei den Männern fortgesetzt. Einziger deutscher Starter ist Lukas Dauser aus Unterhaching, Olympia-Zweiter und Vize-Weltmeister am Barren. Der deutsche Mehrkampf-Meister Pascal Brendel aus Wetzlar hatte die Qualifikation verpasst.
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