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Allein zwei Milliarden Euro aus Deutschland

Mehr als neun Milliarden Dollar für Grünen Klimafond

Auf einer internationalen Geberkonferenz für den Grünen Klimafonds (GCF) sind vorerst 9,322 Milliarden US-Dollar (8,86 Milliarden Euro) zugesagt worden. Das teilten der GCF sowie das Auswärtige Amt und das Bundesentwicklungsministerium nach den von Deutschland ausgerichteten Beratungen am Donnerstag in Bonn mit. Von dem neu für den Zeitraum von 2024 bis 2027 zugesagten Geld kommen allein zwei Milliarden Euro aus Deutschland.

Insgesamt wurden den Angaben zufolge von 25 der rund 40 an den Beratungen beteiligten Staaten finanzielle Zusagen gemacht, die teils deutlich über den Zahlungen der vorherigen Finanzierungsperiode liegen. Fünf weitere Staaten hätten Beiträge in Aussicht gestellt.

Die Exekutivdirektorin des Green Climate Fund, Mafalda Duarte, dankte der Bundesregierung für ihre "bemerkenswerte Führungsrolle bei der Klimafinanzierung". Sie sprach von einem "wichtigen Meilenstein", der in Bonn knapp zwei Monate vor der UN-Klimakonferenz in Dubai erreicht worden sei. Allerdings seien dringend weitere Gelder erforderlich. Duarte räumte ein, dass die Mobilisierung von Mitteln angesichts weltweiter Krisen und Finanzprobleme derzeit nicht einfach sei.

Bundesentwicklungsministerin Svenja Schulze (SPD) sprach nach den Verhandlungen gleichwohl von einem "ermutigenden Zwischenergebnis" und einem "Zeichen der Solidarität". Sie äußerte aber ebenfalls die Erwartung, dass die zugesagte Summe noch deutlich weiter ansteigt. Sie wies darauf hin, dass es die Bereitschaft zu weiteren Zusagen gebe. Mehrere Länder, darunter auch die USA, hätten sich aber in Bonn noch nicht auf Beiträge festlegen können. Darüber hinaus mahnte Schulze Zahlungen auch Chinas oder der Golfstaaten zur Klimafinanzierung an.

Mit dem zusätzlichen Geld für den GCF sollen von 2024 bis 2027 Projekte finanziert werden, die den Klimaschutz und die Energiewende in Entwicklungs- und Schwellenländern voranbringen. Zudem sollen damit besonders vom Klimawandel betroffene Entwicklungsländer dabei unterstützt werden, besser mit den Folgen der globalen Erwärmung umzugehen. Schulze wies darauf hin, dass bislang bereits rund eine Milliarden Menschen von der Arbeit des Fonds profitiert hätten.

Zudem seien dort Treibhausgasemissionen durch vom GCF unterstützte Projekte deutlich verringert worden, sagte die Staatssekretärin im Auswärtigen Amt, Jennifer Morgan. "Wir brauchen alle starken Schultern, um uns in die neue Welt der erneuerbaren Energien zu tragen und um die Vulnerabelsten zu schützen", warb auch sie um weitere Finanzzusagen für den Fonds. Dieser sei "ein wichtiges Symbol" für die internationale Klimafinanzierung, aber auch ein "mächtiges Werkzeug" für den Klimaschutz und für ein nachhaltiges Wachstum.

Die Beiträge für den Klimafonds sind ein Teil der 100 Milliarden Dollar pro Jahr, die von den Industriestaaten für die Unterstützung von Entwicklungsländern bei Klimaschutz und Anpassung an Klimafolgen versprochen wurden. Bislang wurde diese Summe nicht vollständig aufgebracht. Morgan äußerte sich aber zuversichtlich, dass dieses Ziel bald erreicht werde.

Der Premierminister der Cook Islands, Mark Brown, sagte auf der gemeinsamen Pressekonferenz mit dem GCF, 100 Milliarden Dollar klinge nach viel Geld, sei aber wenig verglichen mit den jährlichen Investitionen weltweit in fossile Energien oder nur ein verschwindend geringer Teil der weltweiten Wirtschaftsleistung. Er betonte die Bedeutung des Fonds gerade für ärmere Staaten, die es sich nicht leisten könnten, etwa Kredite zur Bewältigung von Folgen des Klimawandels aufzunehmen.

bk/se


© Agence France-Presse