Der frühere US-Präsident Donald Trump hat sich für den erzkonservativen Republikaner Jim Jordan als künftigen Vorsitzenden des US-Repräsentantenhauses ausgesprochen. In seinem Onlinenetzwerk Truth Social erklärte Trump am Freitag, Jordan werde ein "großartiger Speaker" sein, also Sprecher, wie der Vorsitzende des Repräsentantenhauses in den USA genannt wird. Jordan habe seine "volle und totale Unterstützung", fuhr Trump fort.
Das US-Repräsentantenhaus hatte am Dienstag erstmals in der US-Geschichte den Vorsitzenden der Kongresskammer abgesetzt. Die Abgeordneten stimmten mehrheitlich für einen Antrag des rechten Hardliners Matt Gaetz, Kevin McCarthy zu stürzen. Grund dafür war ein Haushaltsstreit, bei dem es auch um weitere Hilfen für die Ukraine geht.
Der 59-jährige Jordan ist der Vorsitzende des Justizausschusses des Repräsentantenhauses und hat sich besonders skeptisch bezüglich der finanziellen Hilfen der USA für die Ukraine gezeigt. Der erzkonservative Trump-Verbündete führte eine Untersuchung für ein Amtsenthebungsverfahren gegen Präsident Joe Biden an, die auch bei gemäßigteren Abgeordneten aus der Republikanischen Partei für Irritation sorgte.
Einige Stunden zuvor hatte sich Trump selbst angeboten, das Amt McCarthys zeitlich begrenzt zu übernehmen. Die republikanische Ex-Kongressabgeordnete Barbara Comstock sagte dem Sender CNN, Trump komme für das Amt nicht in Frage, da er wegen strafrechtlicher Vergehen angeklagt sei.
Trump ist in diesem Jahr bereits in vier Strafverfahren angeklagt worden. In New York läuft derzeit außerdem ein Zivilprozess wegen des Vorwurfs, der Immobilienunternehmer habe über Jahre den Wert seiner Immobilien zu hoch angegeben.
oer/ju © Agence France-Presse