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Ein Blick in die Agrarwelt der Ukraine

Die Ukraine, das Land mit dem größten Anteil an Schwarzerde weltweit, hat eine lange Geschichte der Landwirtschaft.

Von den weiten Weizenfeldern bis zu den üppigen Sonnenblumenhainen ist die Landwirtschaft von zentraler Bedeutung für die Identität und Wirtschaft des Landes. In diesem Artikel erhalten Sie einen Einblick in die gegenwärtige Situation der Landwirtschaft in der Ukraine, indem wir mit Valentin Sovenko, einem engagierten Landwirt aus der Region Cherkassy, sprechen. Valentin Sovenko ist seit über einem Jahrzehnt in der Landwirtschaft tätig und betreibt einen beeindruckenden Hof in Khizhintsy. 

Doch hinter den malerischen Bildern von grünen Feldern und goldenen Ernten verbirgt sich eine Geschichte der Herausforderungen und Ungewissheit. "Die Arbeit im Feld ist eine konstante Anstrengung", erklärt Valentin. "Jeder Tag ist gefüllt mit harter Arbeit, sei es auf dem Feld oder bei der Büroarbeit. Manchmal fühlt es sich an, als würde nichts ohne mein persönliches Engagement passieren, aber das zeigt nur, wie sehr ich dieser Arbeit verpflichtet bin."

Aber es ist nicht nur die harte Arbeit, die Valentin und seine Kollegen herausfordert. Die jüngsten geopolitischen Ereignisse haben die ukrainische Landwirtschaft vor große Herausforderungen gestellt. "Die Preise für unsere landwirtschaftlichen Produkte sind drastisch gefallen", sagt Valentin. "Und gleichzeitig produzieren wir mehr, als wir verkaufen können. Es ist eine Kollision: Wir haben eine reiche Ernte, aber die Preise sind im Keller. Und die Kosten für Arbeitskräfte, Maschinen und Brennstoffe sind nach wie vor hoch."

Der Konflikt in der Region hat nicht nur die Preise beeinflusst, sondern auch die Sicherheit und Stabilität der Landwirtschaft gefährdet. Valentin erzählt von den Anfangstagen des Konflikts: "Ich war gerade im Urlaub in Spanien, als die Nachrichten uns erreichten. Eine Zollbeamtin sagte uns, dass wir nicht zurückkehren dürfen. Das war ein Schock. Wir sind sofort zurückgekehrt und haben begonnen, Menschen, die Hilfe brauchten, auf unserem Hof unterzubringen."

Die Landwirtschaft, die das Rückgrat der ukrainischen Wirtschaft bildet, kämpft weiterhin mit den Auswirkungen der Unsicherheit. "Wir sind definitiv im Minus", gesteht Valentin. "Die Preise sind zu niedrig, um unsere Ernten zu verkaufen. Wir haben große Mengen an Sonnenblumenkernen, Weizen, Mais und Sojabohnen, aber die Lagerhäuser sind überfüllt. Es ist frustrierend zu sehen, wie unsere harte Arbeit so wenig Wert hat."

Trotz all dieser Herausforderungen bewahrt Valentin Sovenko jedoch einen Funken Hoffnung. Er glaubt an das Potenzial des ukrainischen Volkes, sich aus diesen schwierigen Zeiten herauszukämpfen. "Manchmal denke ich darüber nach, dass jeder Ukrainer eine einzigartige und herausragende Persönlichkeit ist, die in der Lage ist, gut durchdachte Entscheidungen zu treffen", sagt er. "Wir haben noch viel zu lernen und zu heilen, aber ich glaube, dass alles zum Besseren verändert werden kann und muss. Sonst wäre ich nie in die Ukraine zurückgekehrt."

Die Landwirtschaft in der Ukraine mag von Unsicherheit geprägt sein, aber sie bleibt ein entscheidender Bestandteil der nationalen Identität und ein Grund zur Hoffnung auf eine bessere Zukunft. Valentin Sovenko und viele andere Landwirte wie er setzen ihre harte Arbeit und ihren Glauben in die Zukunft der Ukraine ein, auch wenn die Dauerhaftigkeit der aktuellen Situation ungewiss ist.  


Für Online-Zeitung-Deutschland

Ukrainischer Korrespondent Vitali Adlermann