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Afghane geht lebenslänglich hinter Gitter

Die Mutter von sechs Kindern wollte selbstbestimmt leben- sie bezahlte mit ihrem Leben.

Weil er seine von ihm getrennte lebende Ehefrau mit 13 Stichen und Schnitten auf offener Straße tötete, ist ein 43-Jähriger in Berlin zu einer lebenslangen Haftstrafe verurteilt worden. Das Landgericht der Hauptstadt sprach ihn am Montag des Mordes schuldig. Der aus Afghanistan stammende Angeklagte habe die Frau getötet, weil sie ein eigenständiges Leben habe führen wollen, teilte das Gericht mit.

Es handle sich um einen klassischen Feminizid, sagte der Vorsitzende Richter demnach bei der Urteilsverkündung. Die Motive des Angeklagten stünden auf unterster sittlicher Stufe und erfüllten das Mordmerkmal der niedrigen Beweggründe. Das Gericht sah als erwiesen an, dass der 43-Jährige seine Frau, Mutter der gemeinsamen sechs Kinder, am 29. April 2022 im Bezirk Pankow auf der Straße abgepasst hatte. Mit einem Jagdmesser habe er sie gestochen und geschnitten. Die Frau starb noch am Tatort.

Der Mann habe aus Rache für die Trennung, Eifersucht und Hass gehandelt, stellte das Gericht weiter fest. Die Frau habe sich zunehmend seinen "archaischen Wert- und Ehrvorstellungen" widersetzt und in Berlin selbstbestimmt leben wollen. Schon vor dem Mord habe der Mann mindestens zweimal körperliche Gewalt angewandt und die Frau mit dem Tod bedroht. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig, der Angeklagte kann dagegen noch in Revision gehen. Er bleibt in Untersuchungshaft.

smb/cfm


© Agence France-Presse