Bei einem israelischen Luftangriff auf den syrischen Flughafen Aleppo sind nach Angaben von Aktivisten fünf Menschen verletzt worden.
Der Leiter der Beobachtungsstelle, Rami Abdel Rahman, sagte der Nachrichtenagentur AFP am Samstag, "ein israelischer Luftschlag vom Meer aus" habe den Flughafen im Norden Syriens getroffen. Ob es sich bei den Verletzten um Zivilisten handelte, sagte er zunächst nicht.
Auch das syrische Verteidigungsministerium bestätigte die Angriffe in der Nacht zum Sonntag. Israel habe am Samstag gegen 23.35 Uhr "vom Mittelmeer aus einen Luftschlag ausgeführt", erklärte das Ministerium in einer Stellungnahme. Dieser habe den internationalen Flughafen von Aleppo ins Visier genommen, dort "Sachschäden verursacht und ihn außer Betrieb gesetzt". Das syrische Staatsfernsehen hatte zuvor von einem "israelischen Angriff auf den internationalen Flughafen von Aleppo" berichtet.
Die Angriffe vom Samstag erfolgten nach Angaben der Syrischen Beobachtungsstelle nur wenige Stunden, nachdem der Flughafen nach israelischen Luftangriffen vom Donnerstag wieder in Betrieb genommen worden war. Der Flughafen habe nun abermals seinen Flugverkehr eingestellt. Die Beobachtungsstelle bezieht ihre Informationen aus einem Netzwerk verschiedener Quellen in Syrien. Die Angaben der Organisation sind von unabhängiger Seite oft kaum zu überprüfen.
Laut offiziellen syrischen Medienberichten waren bereits am Donnerstag die Flughäfen der syrischen Hauptstadt Damaskus und der Stadt Aleppo von Israel angegriffen worden.
Zuvor hatte die israelische Armee sich zu den Angriffen geäußert - was sie sonst äußerst selten tut. Nach einem Luftalarm in den Orten Avnei Eitan und Alma auf den annektierten Golanhöhen greife die Armee Ziele in Syrien an, von denen der Beschuss ausgegangen sei, erklärte ein Armeesprecher am Samstagabend. Zudem würden Berichte über ein Eindringen aus dem Libanon auf dem Luftweg geprüft.
Seit dem Überraschungsangriff der im Gazastreifen herrschenden radikalislamischen Palästinenserorganisation Hamas auf Südisrael vor einer Woche ist die Armee auch an ihrer nördlichen Grenze zum Libanon sowie an der Grenze zu Syrien in höchster Alarmbereitschaft. Armeesprecher Daniel Hagari betonte am Samstagabend, Israel habe zahlreiche Soldaten an seiner Nordgrenze zusammengezogen. "Wer die Grenze überwindet um nach Israel vorzudringen, stirbt", warnte er.
Die radikalislamische Palästinenserorganisation Hamas hatte Israel vor einer Woche mit tausenden Raketen und hunderten Kämpfern angegriffen. Die Kämpfer richteten in mehreren Orten Südisraels ein Blutbad an und töteten insgesamt mehr als 1300 Menschen. Etwa 120 Menschen wurden als Geiseln in den Gazastreifen verschleppt.
Seit Beginn des Syrien-Kriegs im Jahr 2011 hat Israel schon hunderte Luftangriffe auf Ziele in Syrien geflogen und dabei sowohl Stellungen der Regierungstruppen als der Hisbollah-Miliz und anderer vom Iran unterstützter Gruppen angegriffen. Israels Regierung bestätigt nur selten einzelne Einsätze, hat aber wiederholt erklärt, dass sie eine Ausweitung des iranischen Einflusses in Syrien nicht dulden will.
Seit dem Hamas-Großangriff ist die Lage im Grenzgebiet zwischen Israel und seinen nördlichen Nachbarländern Syrien und Libanon besonders angespannt. Die Hamas wird unter anderem vom Iran militärisch und finanziell unterstützt. Teheran gilt zudem als wichtigster Verbündeter von Syriens Machthaber Baschar al-Assad in der Region. Den Hamas-Angriff vor einer Woche feierte die iranische Führung als "Erfolg".
Eine direkte Beteiligung an dem Angriff wies der Iran jedoch zurück.
kas © Agence France-Presse