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"Pax Westphalica"

Dreißigjähriger Krieg & Westfälischer Friede von 1648 als Animationsfilm auf YouTube

Münster/Osnabrück (lwl). 

Am 24. Oktober 2023 feiert der Westfälische Frieden von 1648 sein 375-jähriges Jubiläum. Der Friedensschluss von Münster und Osnabrück bildete den Abschluss des ersten internationalen Friedenskongresses der Neuzeit. Aus diesem Anlass hat der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) mit Unterstützung der LWL-Kulturstiftung und der Stiftung Westfalen-Initiative einen sechsminütigen Animationsfilm produziert, der zum Jubiläumstag im Historischen Rathaus in Münster vorgestellt wurde und ab sofort im Internet auf YouTube zu sehen ist. Der Kurzfilm mit dem Titel "Pax Westphalica" verortet die historischen Ereignisse in der Zeit des Dreißigjährigen Krieges, konzentriert sich aber vor allem auf die Friedensverhandlungen, während die Kriegshandlungen unvermindert andauerten.

Die komplexen Geschehnisse erzählt der Animationsfilm des LWL-Medienzentrums für Westfalen anschaulich und temporeich, um die historische Relevanz auf YouTube einem jungen Publikum näherzubringen. Als Erzählerin führt die als Staatsanwältin aus dem Fernsehkrimi "Münster-Tatort" bekannte Schauspielerin Mechthild Großmann mit ihrer Charakterstimme durch den Film.



In einer Laufzeit von etwa sechs Minuten rafft "Pax Westphalica" die Ereignisse und schildert vor allem den Verlauf und die Parteien des Krieges, der 1618 als regionaler Religionsstreit begann und sich bald zu einem länderübergreifenden Territorialkrieg entwickelte. Den Kriegsparteien und ihren langwierigen Verhandlungen stellt der Film mit der fiktiven Figur der jungen Anna das Kriegsleid der Zivilbevölkerung gegenüber.

Mit den bewusst abstrakten Mitteln eines Animationsfilms erzählt "Pax Westphalica" von Kriegserfahrungen, die über den Friedensschluss hinaus ein Kriegstrauma im kollektiven Gedächtnis auslösten. "Der Film vermittelt ein Grundverständnis der historischen Ereignisse, indem er sie dramaturgisch verdichtet und einen emotionalen Zugang schafft. So kann er das Thema für ein breites Publikum zugänglich machen und Anlass sein, sich mit der Geschichte der eigenen Region auseinanderzusetzen," erläutert Prof. Dr. Markus Köster, Historiker und Leiter des LWL-Medienzentrums.


Die unmittelbaren und langfristigen Auswirkungen des Friedensschlusses für die Geschichte Europas erzählt der Film in einem Ausblick: Der Westfälische Frieden beendete 1648 nicht nur den Dreißigjährigen Krieg, er trug langfristig auch zur politischen Stabilisierung Europas und zur Entwicklung des Völkerrechts bei und wurde zum Vorbild für spätere internationale Friedenskonferenzen.

Unterzeichnet wurden die Westfälischen Friedensverträge am 24. Oktober 1648 in Münster. In der Empfangshalle des Rathauses hat "Pax Westphalica" nun genau 375 Jahre später seine Filmpremiere gefeiert. Aus diesem Anlass überreichten der Direktor des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe, Dr. Georg Lunemann, und der Vorsitzende der Stiftung Westfalen-Initiative, Dr. Hans Moormann, den Film in symbolischer Form an Münsters Stadtdirektor Thomas Paal sowie an den Ersten Stadtrat der Stadt Osnabrück, Wolfgang Beckermann. "Der Film verdeutlicht, dass Frieden kein selbstverständlicher Zustand ist, sondern immer wieder neu verhandelt und geschützt werden muss. 'Pax Westphalica' macht einen spannenden Abschnitt westfälischer und europäischer Geschichte auch und gerade für ein junges Publikum nahbar", so Dr. Lunemann.

"Pax Westphalica" ist ab sofort im Internet auf dem YouTube-Kanal des LWL-Medienzentrums "Westfalen im Film" zu sehen: