Die Bodentruppen "weiten ihre Bodenoperation heute Nacht aus", kündigte Armeesprecher Daniel Hagari am Freitagabend an. Bereits in den beiden Vornächten hatte die israelische Armee Bodeneinsätze mit Panzern in dem Palästinensergebiet ausgeführt.
Auch ihre Luftangriffe im Gazastreifen verstärkte die israelische Armee nach eigenen Angaben inzwischen "in einer sehr bedeutsamen Weise". Wir werden weiterhin Luftangriffe in der Stadt Gaza und ihrer Umgebung ausführen", sagte Hagari in einer Fernsehansprache.
Der Norden des Gazastreifens wurde am Freitagabend massiv von der israelischen Armee beschossen, wie Live-Aufnahmen der Nachrichtenagentur AFP zeigten. Die Angriffe begannen demnach gegen 19.00 Uhr Ortszeit und dauerten weiter an.
Die Hamas-Führung erklärte, Israel habe am Freitag die Kommunikation und den größten Teil des Internets im gesamten Gazastreifen gekappt. Das Medienbüro der Hamas-Regierung warf Israel vor, diesen Schritt zu nutzen, "um mit blutigen Vergeltungsschlägen aus der Luft, zu Lande und zur See Massaker zu verüben". Die israelischen Angriffe seien "die heftigsten seit Beginn des Krieges" am 7. Oktober.
Die Essedin-al-Kassam-Brigaden, der bewaffnete Arm der Hamas, teilte im Onlinedienst Telegram mit, nach den israelischen Luftangriffen am Freitagabend "Raketensalven" auf israelisches Gebiet abgefeuert zu haben. Israelischen Medienberichten zufolge wurden Raketen in Richtung Tel Aviv, in Richtung des Zentrums des Landes sowie des Nordens des besetzten Westjordanlandes abgefeuert.
Seit dem Großangriff der radikalislamischen Palästinenserorganisation Hamas vom 7. Oktober wird eine großangelegte israelische Bodenoffensive im Gazastreifen erwartet. Bei dem Angriff der Hamas auf Israel waren nach israelischen Angaben etwa 1400 Menschen getötet und 229 Menschen als Geiseln in den Gazastreifen verschleppt worden. Als Reaktion riegelte Israel den Gazastreifen ab und startete massive Luftangriffe auf mutmaßliche Hamas-Ziele.
Dabei wurden nach Angaben des von der Hamas geleiteten Gesundheitsministeriums inzwischen mehr als 7300 Menschen getötet. Diese Angaben lassen sich nicht unabhängig überprüfen
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