Die katholische Weltsynode hat einen "dringenden" Bedarf für Frauen in Entscheidungsfunktionen innerhalb der Kirche festgestellt.
Zum Abschluss ihrer vierwöchigen Beratungen einigten sich die 365 Mitglieder des Gremiums, unter ihnen Papst Franziskus, auf ein 42-seitiges Dokument, in dem sie ihre Schlussfolgerungen zu einer Reihe von Themen von Polygamie bis zur digitalen Kultur darlegen. Die Weltsynode schlägt darin unter anderem vor, weiter zu prüfen, ob Frauen Diakoninnen werden können.
Die Stellung von Frauen in der Katholischen Kirche war ein zentrales Thema der Weltsynode. "Es besteht ein dringender Bedarf, dass Frauen an Entscheidungsprozessen teilnehmen und verantwortungsvolle Aufgaben in der Seelsorge und im Dienst übernehmen", hieß es in der Abschlusserklärung. Eine Zulassung von Frauen zum Diakonat bleibt innerhalb der Kirche jedoch umstritten.
Als Diakoninnen könnten sie Taufen, Hochzeiten und Beerdigungen abhalten - nicht jedoch Gottesdienste.
Die Weltsynode fordert daher weitere "theologische und pastorale Untersuchungen" zu dem Thema. Die Ergebnisse sollen bei der Nächsten Zusammenkunft in einem Jahr veröffentlicht werden. Während der Synode hätten Frauen von einer "Kirche, die wehtut" gesprochen, heißt es im Abschlussdokument. Sie beschwerten sich darüber, dass "Klerikalismus, eine chauvinistische Mentalität und ein unangemessener Gebrauch von Autorität weiter das Gesicht der Kirche prägen".
Die im Vatikan hinter geschlossenen Türen gehaltenen Diskussionen folgten einer zweijährigen Zeit weltweiter Beratungen über die Zukunft der Kirche, bei denen es um Themen wie die Ordination verheirateter Priester und die Behandlung von LGBTQ-Gläubigen ging. Erstmals durften Frauen und Laien in gleicher Weise abstimmen wie Bischöfe und Kardinäle.
Papst Franziskus wird die Versammlung am Sonntag offiziell mit einem Gottesdienst im Vatikan beenden. Seit seiner Amtsübernahme 2013 hat er an einer Reformierung der Kirche gearbeitet und versuch sie weniger hierarchisch zu gestalten.
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