Die Erfolgsserie gerissen, den Torwart verloren - aber einen Punkt gerettet: Borussia Dortmund ist ausgerechnet vor dem Spitzenspiel gegen Bayern München ins Straucheln geraten. Das Team von Trainer Edin Terzic musste sich nach fünf Siegen in Folge mit einem 3:3 (1:2) im kniffligen Auswärtsspiel bei Eintracht Frankfurt begnügen - und bangt zudem um den zuletzt herausragenden Schlussmann Gregor Kobel.
Die Borussen enttäuschten im Frankfurter Dauerregen über weite Strecken. Vor dem Gipfeltreffen mit den Bayern am Samstag (18.30 Uhr/Sky) verhinderten Marcel Sabitzer (45.+1), Youssoufa Moukoko (54.) und Julian Brandt (83.) mit ihren Toren immerhin die erste Saisonpleite des seit nun 17 Spielen ungeschlagenen BVB, nachdem die formstarken Frankfurter durch die Treffer von Omar Marmoush (8., Handelfmeter/24.) und Fares Chaibi (68.) lange verdient geführt hatten.
Terzic verzichtete vier Tage nach dem Statement-Sieg in der Champions League bei Newcastle United (1:0) auf große Wechselspiele. Einzig Salih Özcan und Giovanni Reyna rückten inmitten der intensiven Wochen neu ins Team, da Kapitän Emre Can (Schlag aufs Knie) und Felix Nmecha (muskuläre Probleme) nach der Partie in Newcastle ausfielen.
Für den BVB begann das 1909. Bundesliga-Spiel seit der Vereinsgründung im Jahr 1909 jedoch denkbar schlecht. Nach Videobeweis erkannte der Schiedsrichter früh ein Handspiel von Marius Wolf, Marmoush verwandelte den fälligen Strafstoß eiskalt - und eröffnete eine stürmische SGE-Hälfte, in der der Ex-Dortmunder Mario Götze zunächst auf der Bank saß.
Der BVB, vor dem Bayern-Spiel noch im DFB-Pokal gegen die TSG Hoffenheim gefordert, wackelte defensiv und blieb offensiv erschreckend blass. Kevin Trapp war bei seiner Rückkehr ins Eintracht-Tor lange beschäftigungslos.
Kobel stand dagegen mehrmals im Blickpunkt: Der BVB-Schlussmann prallte mit Mitspieler Nico Schlotterbeck zusammen, spielte nach langer Behandlung im Gesicht weiter, bis Marmoush im Nachsetzen erhöhte. Kurz darauf musste der Schweizer Keeper doch verletzt runter.
Alexander Meyer kam herein und rückte gleich in den Fokus, als er Marmoush leicht am Fuß traf. Referee Robert Schröder verzichtete nach Ansicht der Videobilder auf einen Strafstoß. Stattdessen verkürzte Sabitzer für den BVB mit einem trockenem Abschluss.
Terzic reagierte, brachte Moukoko und Karim Adeyemi - und damit frischen Schwung. Ansgar Knauff und Marmoush ließen zunächst eine Frankfurter Doppelchance liegen (47.), dann schlug jedoch Moukoko eiskalt zu. Aus Sicht des Schiedsrichters stand Niclas Füllkrug beim Ausgleich in Abseitsposition nicht im Sichtfeld von Trapp.
Der BVB steigerte sich nach den beiden Treffern, doch die Eintracht blieb gefährlich. Chaibi sorgte für die nächste Frankfurter Führung, die eine offene Schlussphase einläutete.
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