Sturm "Ciaran" ist in der Nacht zum Donnerstag mit Windgeschwindigkeiten von bis zu fast 200 Kilometern pro Stunde über den Nordwesten Frankreichs hinweggefegt und hat für massive Stromausfälle gesorgt. 1,2 Millionen Menschen saßen am Donnerstagmorgen im Dunkeln, darunter 780.000 in der Bretagne, wie der Stromversorger Enedis mitteilte. Im Département Aisne im Norden des Landes wurde nach Angaben der Feuerwehr ein Lastwagenfahrer von einem umstürzenden Baum erschlagen.
"Ciaran" habe vor allem im Nordwesten Frankreichs "zahlreiche Schäden am öffentlichen Stromnetz" angerichtet, teilte Enedis mit. Nach Angaben des französischen Wetterdienstes Metéo France erreichte der Sturm im Département Finistère, einer Verwaltungsregion in der Bretagne, in der Nacht teilweise Windgeschwindigkeiten in Rekordhöhen zwischen 170 und über 193 Kilometern pro Stunde.
Aufgrund von zahlreichen umgestürzten Bäumen durch "Ciaran" mussten mehrere Hauptverkehrsachsen in der Region kurzzeitig gesperrt werden, ansonsten wurden keine größeren Schäden gemeldet.
Für die drei französischen Départements Finistère, Côtes-d'Armor und Manche galt ab Mitternacht die höchste Sturm-Alarmstufe rot, für zwei von ihnen werde zudem die höchste Flutwarnstufe ausgerufen. In zahlreichen weiteren Départements galt die zweithöchste Warnstufe.
Auch im Nachbarland Belgien und in Großbritannien warnten die Wetterdienste vor Sturmböen und heftigen Regenfällen.
Am Donnerstag war der regionale Zugverkehr im Westen Frankreichs zunächst unterbrochen, bei Verbindungen der TGV-Hochgeschwindigkeitszüge kam es vereinzelt zu Störungen oder Ausfällen. Auch auf den Straßen kam es zu Behinderungen. Die belgische Bahngesellschaft SNCB strich Verbindungen an die flämische Küste, zudem fuhren die Züge im gesamten Land mit verlangsamter Geschwindigkeit.
Am Donnerstag zog "Ciaran" über Frankreich weiter nach Westen, wo er sich dem französischen Wetterdienst Metéo France zufolge weiter abschwächen wird. Der Deutsche Wetterdienst (DWD) warnte vor allem für den Westen Deutschlands und im Mittelgebirge vor Sturmböen.
lt/ans
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