Rund ein halbes Jahr nach der Brandattacke auf Einsatzkräfte in einem Hochhaus im nordrhein-westfälischen Ratingen beginnt am 24. November der Prozess gegen den Tatverdächtigen.
Das Landgericht Düsseldorf ließ die Anklage der Staatsanwaltschaft zur Hauptverhandlung zu, wie eine Gerichtssprecherin am Montag mitteilte. Die Düsseldorfer Anklagebehörde wirft dem Mann versuchten Mord in neun Fällen, schwere Körperverletzung und besonders schwere Brandstiftung vor.
Eine Polizeibeamtin und ihr Kollege sowie sieben weitere Rettungskräfte wurden der Anklage zufolge am 11. Mai zu der Wohnung in dem Hochhaus gerufen. Es habe der Verdacht bestanden, dass sich eine hilflose Person in der Wohnung befinden könnte. Die Einsatzkräfte öffneten deshalb mit Gewalt die von innen verbarrikadierte Tür.
Beim Eintreten soll der Beschuldigte mehrere Liter Benzin in Richtung der Polizeibeamtin geschüttet haben. Während sie die Flucht ergriff, soll er ihr ein brennendes Textilstück hinterher geworfen haben. So sei es zu einer explosionsartigen Zündung gekommen, wobei die Flammen die Bereiche des Wohnungseingangs und des Laubengangs füllten.
Weitere anwesende Einsatzkräfte wurden von dem Feuer erfasst. Die Geschädigten erlitten teilweise schwerste Verbrennungen. Bei einigen bestand Lebensgefahr. Für den Prozess wurden zunächst Verhandlungstage bis Mitte Januar terminiert.
tbh/cfm © Agence France-Presse