Israel hat nach Angaben der US-Regierung täglichen mehrstündigen Feuerpausen im Gazastreifen zugestimmt. Solche "Pausen" sollten von Donnerstag an jeweils für vier Stunden für Gebiete im Norden des Palästinensergebiets gelten, sagte der Kommunikationsdirektor des Nationalen Sicherheitsrates des Weißen Hauses, John Kirby, zu Journalisten. "Die Israelis haben uns gesagt, dass es in diesen Gebieten während des Zeitraums der Pause keine militärischen Einsätze geben wird."
Die Feuerpausen sollen demnach immer drei Stunden im Voraus angekündigt werden. Zuletzt war der Druck auf Israel gewachsen, im Krieg gegen die radikalislamische Palästinenserorganisation Hamas humanitäre Pausen oder eine Waffenruhe einzulegen, damit sich unter anderem Zivilisten in Sicherheit bringen können. Derzeit fliehen zahlreiche Palästinenser aus dem Norden des Gazastreifens, auf den sich die israelischen Angriffe konzentrieren, in den Süden des Palästinensergebiets.
US-Präsident Joe Biden sagte derweil, er sehe derzeit keine Aussichten auf eine längere Waffenruhe im Gazastreifen. "Keine. Keine Möglichkeit", sagte Biden auf eine entsprechende Journalistenfrage. Der Präsident bestätigte zudem, dass er den israelischen Regierungschef Benjamin Netanjahu in einem Telefonat um eine "Pause von mehr als drei Tagen" gebeten habe. Auf die Frage, ob er frustriert über Netanjahu sei, antwortete Biden: "Es dauert länger, als ich gehofft hatte."
Die USA drängen ihren Verbündeten Israel dazu, im Krieg gegen die Hamas möglichst große Rücksicht auf die Zivilbevölkerung im Gazastreifen zu nehmen. Die Biden-Regierung hofft auch, dass Feuerpausen bei der erhofften Freilassung von Geiseln in der Gewalt der Hamas helfen könnten.
Hamas-Kämpfer waren am 7. Oktober nach Israel eingedrungen und hatten schwere Gräueltaten an Zivilisten verübt. Nach israelischen Angaben wurden dabei etwa 1400 Menschen getötet und etwa 240 Menschen in den Gazastreifen verschleppt.
Als Reaktion auf den Hamas-Angriff hatte Israel der Palästinenserorganisation den Krieg erklärt und greift seitdem Ziele im Gazastreifen an. Nach nicht unabhängig überprüfbaren Angaben des von der Hamas kontrollierten Gesundheitsministeriums wurden dabei bislang mehr als 10.800 Menschen getötet.
fs/mid
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