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37 Frühchen "in echter Lebensgefahr"

Israels Armee kündigt Evakuierung von Babys aus Al-Schifa-Krankenhaus in Gaza an

Die israelische Armee hat ihre Hilfe bei der Evakuierung von Säuglingen aus dem größten Krankenhaus im Gazastreifen, dem Al-Schifa-Krankenhaus in Gaza, angekündigt. Das Personal der Klinik habe das Militär gebeten, "dass wir morgen dabei helfen, die Babys auf der Pädiatrischen Station in ein sichereres Krankenhaus zu bringen", sagte Armeesprecher Daniel Hagari am Samstagabend. "Wir werden die notwendige Unterstützung leisten."

Zuvor hatte die israelische Ärzteorganisation Physicians for Human Rights Israel berichtet, wegen Stromausfällen auf der Neonatologie-Intensivstation des Al-Schifa-Krankenhauses seien zwei Frühchen gestorben, 37 weitere Frühchen seien "in echter Lebensgefahr". 

Der Chirurg Mohammed Obeid bestätigte den Tod der beiden Neugeborenen und berichtete, auch ein erwachsener Patient sei durch den Ausfall seines Beatmungsgeräts ums Leben gekommen. "Wir wollen, dass irgendwer uns die Garantie gibt, dass sie die Patienten evakuieren können, denn wir haben etwa 600 stationäre Patienten", sagte er in einer von der Hilfsorganisation Ärzte ohne Grenzen veröffentlichten Audiobotschaft.

Zeugen in dem Krankenhaus berichteten der Nachrichtenagentur AFP am Telefon, es gebe ununterbrochen Schüsse, Luftangriffe und Artilleriefeuer in der Nähe des Krankenhauskomplexes. Über eine nahe dem Krankenhaus installierte Live-Kamera von AFP waren den ganzen Tag über Schüsse und Explosionen zu hören.

Israel wirft der im Gazastreifen herrschenden radikalislamischen Hamas immer wieder vor, Krankenhäuser als Verstecke und Kommandozentralen zu nutzen und Zivilisten als menschliche Schutzschilde zu missbrauchen, was die militante Palästinenserorganisation bestreitet.

Mit ihren massiven Angriffen im dicht besiedelten Gazastreifen reagiert die israelische Armee auf den beispiellosen Angriff der radikalislamischen Hamas auf Israel. Hunderte Islamisten waren am 7. Oktober nach Israel eingedrungen und hatten Gräueltaten überwiegend an Zivilisten verübt, darunter zahlreiche Kinder. Laut aktualisierten israelischen Angaben wurden 1200 Menschen in Israel getötet und mehr als 240 Menschen als Geiseln in den Gazastreifen verschleppt.

Israel hatte der von den USA und der EU als Terrororganisation eingestuften Hamas daraufhin den Krieg erklärt und Ziele der Palästinenserorganisation im Gazastreifen ins Visier genommen. Nach Angaben der Hamas, die sich nicht unabhängig überprüfen lassen, wurden dabei seither mehr als 11.000 Menschen getötet, darunter 4500 Kinder.

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© Agence France-Presse