Für die weitere Zulassung von Glyphosat gibt es unter den EU-Ländern weiter keine Mehrheit. Vertreterinnen und Vertreter der Mitgliedstaaten konnten sich am Donnerstag nach Diplomatenangaben erneut nicht auf eine gemeinsame Position zum Vorschlag der EU-Kommission einigen, den Einsatz des Mittels für weitere zehn Jahre zu erlauben. Brüssel kann nun im Alleingang über die Zulassung entscheiden.
Deutschland enthielt sich wie bereits in den vergangenen Verhandlungsrunden seiner Stimme, weil sich die Bundesregierung nicht auf eine gemeinsame Position einigen konnte. Landwirtschaftsminister Cem Özdemir (Grüne) will die Zulassung auslaufen lassen, die FDP dagegen hatte den Vorschlag der EU-Kommission begrüßt. Diplomatenangaben zufolge enthielten sich sechs weitere EU-Staaten, darunter Frankreich und die Niederlande. Österreich, Luxemburg und Kroatien lehnten demnach eine erneute Zulassung des Unkrautvernichters ab.
Es gilt als wahrscheinlich, dass die Kommission ihre Pläne jetzt im Alleingang durchsetzt. Die Behörde hatte eine Neuzulassung für die nächsten zehn Jahre vorgeschlagen, der Einsatz von Glyphosat wäre künftig jedoch an Bedingungen geknüpft. Die Mitgliedstaaten könnten zudem die Menge und die Häufigkeit für den Einsatz des Mittels beschränken. Die aktuelle Zulassung läuft zum 15. Dezember aus, bis dahin muss eine Entscheidung fallen.
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