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Enger Draht zu den Eltern

Kitas der Pfarrei Sankt Mauritz schnüren digitales Osterpaket für Familien

Münster - (pbm/acl) - Eine Erzieherin ganz für sich alleine. Das kennen die Mädchen und Jungen, die die sieben katholischen Kindertageseinrichtungen der Pfarrei Sankt Mauritz in Münster besuchen, sonst nicht. Für die Kinder, die aktuell in fünf der sieben Kitas notbetreut werden, ist das jedoch mittlerweile Alltag geworden. Seit knapp vier Wochen sind die Einrichtungen aufgrund des Coronavirus geschlossen. Nur Kinder, deren Eltern in systemrelevanten Berufsfeldern tätig sind wie der medizinischen Versorgung oder der öffentlichen Sicherheit, dürfen noch in die Kita kommen.

„Wir betreuen täglich zwischen drei und sieben Kindern“, berichtet Anke Feldmann, Erzieherin in der Kita St. Agnes, die sonst 40 Kinder besuchen. Nicht alle Mädchen und Jungen verstehen, was Corona bedeutet. „Die Kinder fragen, warum ihre Freunde nicht kommen dürfen“, sagt sie und nimmt wahr, dass die Kleinen viel Zuhause aufschnappen: „Beim Spielen sagen sie manchmal selbst zueinander: ‚Wir müssen Abstand halten‘, das ist nach einigen Augenblicken aber wieder vergessen.“

Das Team, das meist aus zwei Fachkräften besteht, versucht den Alltag für die Kinder so normal wie möglich zu gestalten. Basteln, toben, draußen spielen – alles wie immer. „Die Kinder genießen es, die Einrichtung für sich zu haben, alle Geräte ohne warten nutzen zu können und mehr Zeit mit uns Erzieherinnen zu haben“, sagt Anke Feldmann. Sie schätzt vor allem den guten Kontakt zu den Eltern – auch zu denen, dessen Kinder gerade nicht die Kita besuchen. So konnten sich Erzieher und Kinder schon über Frühlingsgrüße in Form von Blumen und etwas zum Naschen freuen.

Diesen guten Draht kann Verbundleiterin Sonja Andrees bestätigen. „Die Eltern nehmen die Betreuung wirklich nur in Anspruch, wenn sie sie brauchen und nicht wissen, wohin mit den Kindern“, weiß sie aus vielen Telefonaten. Weil einige Mütter und Väter auch in den Osterferien arbeiten müssen, in der die Einrichtungen teilweise eine Woche geschlossen hätten, reagieren die Kitas darum auch kurzfristig auf den Betreuungsbedarf. „Auch in diesen Wochen bieten wir natürlich die Notbetreuung an“, versichert Sonja Andrees.

Umgekehrt ist es den Kita-Teams ein großes Anliegen, die Eltern stets auf dem Laufenden zu halten. „Wir haben einen engen Mailkontakt, sie werden mit Briefen versorgt, die Informationen des Ministeriums und des Bistums enthalten“, berichtet die Verbundleiterin. Die Einrichtungsleitungen kommen außerdem dem Aufruf der Stadt Münster nach und nehmen persönlich Kontakt zu den Familien auf. „Ein kurzer Anruf, mit dem man sich nach der häuslichen Situation erkundigt, kann schon viel bewirken“, weiß Sonja Andrees.

Weil auch die Vorbereitung auf Ostern in den katholischen Kitas ausfallen musste, haben das Seelsorge- und das Kita-Team der Pfarrei ein digitales Osterpaket für die Familien geschnürt: Neben einem Brief von Pfarrer Rudi Gehrmann und Pastoralreferentin Bernadette Alfert enthält es Geschichten, in denen die Kar- und Ostertage für Kinder erklärt werden, Bilder zum Ausmalen, Bastel- und Backideen. Daran mitgearbeitet haben vor allem die Erzieherinnen und Erzieher, die die Pfarrei als Träger der Einrichtungen vom Betreuungsdienst freigestellt hat, weil sie zu den Risikogruppen des Coronavirus zählen. „Wer nicht für die Notbetreuung eingeteilt ist, arbeitet von zu Hause“, erklärt Sonja Andrees. Ob das Leitbild weiterentwickeln, Elternbriefe schreiben oder Dokumentationen ausarbeiten – „es gibt genug zu tun“, weiß die Verbundleiterin.

Titelbild: Über Grüße von Kindern und Eltern wie diesen Frühlingsgruß freuen sich die Erzieherinnen und Erzieher der Kitas der Pfarrei Sankt Mauritz besonders (Foto: privat).