Das Weiße Haus hat dem US-Technologieunternehmer Elon Musk wegen einer umstrittenen Botschaft auf seiner Onlineplattform X die Verbreitung von Antisemitismus vorgeworfen und den Multimilliardär scharf kritisiert. "Wir verurteilen diese abscheuliche Förderung von antisemitischem und rassistischem Hass auf das Schärfste", erklärte ein Sprecher von US-Präsident Joe Biden am Freitag. Dies "widerspricht unseren Grundwerten als Amerikaner".
Musk hatte am Mittwoch auf seiner Kurzbotschaften-Plattform X (früher Twitter) einem Nutzer Recht gegeben, der geschrieben hatte, "jüdische Gemeinschaften" würden "Hass gegen Weiße" schüren. "Du hast die tatsächliche Wahrheit gesagt", schrieb Musk dazu. Der Satz löste einen Sturm der Empörung aus.
Hintergrund ist eine rechtsextreme Verschwörungstheorie ѡ , derzufolge Juden einen heimlichen Plan verfolgen, illegale Migranten in westliche Länder zu bringen, um die weißen Mehrheiten zu schwächen. Biden-Sprecher Andrew Bates erklärte, es sei "inakzeptabel", diese "grässliche Lüge" zu wiederholen.
"Wir alle haben eine Verantwortung, Menschen gegen Hass zusammenzubringen", fügte der Sprecher hinzu. Es gebe auch eine Verpflichtung jenen entgegenzutreten, welche die Würde von US-Bürgern verletzten und die "Sicherheit unserer Gemeinschaften" gefährdeten.
Musk, dem auf X mehr als 163 Millionen Menschen folgen, ist immer wieder mit provokanten und umstrittenen Äußerungen aufgefallen. Kritiker werfen dem Chef des Elektroautobauers Tesla ѡ und des Raumfahrtunternehmens SpaceX ѡ außerdem die Verbreitung rechter Verschwörungstheorien vor.
Derweil gerät die im Oktober 2022 von Musk gekaufte Onlineplattform X wegen der Verbreitung von Desinformation und Hassbotschaften zunehmend unter Druck. Die EU-Kommission kündigte am Freitag in Brüssel an, keine Werbeanzeigen mehr auf dem früheren Twitter zu schalten. Auch der US-Informatikkonzern IBM verzichtet auf Werbung bei X. Insbesondere im Zusammenhang mit dem Nahost-Krieg ist es zu einer Zunahme von Falschinformationen und Hassbotschaften auf der Plattform gekommen.
fs/jes © Agence France-Presse