Dabei statteten beide am Nachmittag auch dem UKM (Universitätsklinikum Münster) einen Besuch ab. Dort trafen sie sich mit dem Ärztlichen Direktor und weiteren Klinikleitenden des UKM, die seit Kriegsbeginn an der Behandlung von Patientinnen und Patienten aus der Ukraine beteiligt waren. Diese begleiteten den Botschafter und die Generalkonsulin auch ans Krankenbett eines Kriegsverletzten.
Münster (ukm/aw).
Der Ärztliche
Direktor und Vorstandsvorsitzende, Prof. Alex W. Friedrich, begrüßte
Botschafter Oleksii Makeiev und drückte im Namen aller
UKM-Mitarbeitenden Anteilnahme für die schwer vom Krieg betroffene
ukrainische Bevölkerung aus. „Als Universitätsklinikum Münster wollen
wir unbürokratisch da unterstützen, wo wir es können, nämlich bei der
medizinischen Versorgung von Ukrainerinnen und Ukrainern, die nach
Deutschland geflüchtet sind oder aber deren Behandlung
in ihrem Heimatland nicht ausreichend gewährleistet ist.“Friedrich
brachte Makeiev und Shum gemeinsam mit Prof. Michael J. Raschke,
Direktor Klinik für Unfall-, Hand- und Wiederherstellungschirurgie, und
Prof. Claudia Rössig, Direktorin der Pädiatrischen Hämatologie und
Onkologie, per Aufzug zum höchsten Aussichtspunkt über die Stadt. Hoch
oben auf der Etage 21 des Ostturms des Zentralklinikums erläuterte der
Ärztliche Direktor den Gästen den UKM-Campus mit
allen Bauplanungen für die kommenden Jahre. Makeiev schilderte
seinerseits die derzeitig prekäre Lage in den Kriegsgebieten seines
Landes und dankte dem UKM für seine Unterstützung bei der Versorgung von
Patientinnen und Patienten aus der Ukraine. Mit der
Kinderonkologin Prof. Claudia Rössig und dem Direktor der
Unfallchirurgie, Prof. Michael Raschke waren die beiden Klinikleitenden
vor Ort, die am UKM bisher die meisten Patientinnen und Patienten in
Folge der Kriegshandlungen übernommen haben. Alleine auf
der kinderonkologischen Station waren seit Kriegsbeginn über 20 Kinder
und Jugendliche wegen einer schweren Krebserkrankung in einer
Behandlung, die in der Ukraine nicht hätte durchgeführt werden können.
Nach den etwa einstündigen persönlichen Gesprächen stand im weiteren Verlauf ein
Besuch der
UKM-Unfallchirurgie mit einer Besichtigung des Schockraums auf dem
Programm. Abschließend ließen es sich der Botschafter und die
Generalkonsulin nicht nehmen, einen ukrainischen Kriegsverletzten
am Krankenbett zu besuchen. Nach Auskunft Raschkes wurde dem Patienten
bereits in der Ukraine in Folge einer Explosionsverletzung der
Unterschenkel amputiert. In Münster ist eine komplexe Operation in der
Unfallchirurgie und mit der Plastischen Chirurgie geplant,
die zur Erhaltung des schwer verletzten Fußes auf der anderen Seite
beitragen wird. „Später ist auch die Anpassung einer Prothese auf der
amputierten Seite vorgesehen, damit eine Gehfähigkeit erzielt werden
kann“, so Raschke.
Fotos (UKM/Wibberg):
1. Austausch zur Situation der medizinischen Versorgung der Bevölkerung in der Ukraine: Botschafter Oleksii Makeiev (2.v.r.), die ukrainische Generalkonsulin Iryna Shum (Mitte), der Ärztliche Direktor des UKM, Prof. Alex W. Friedrich (l.), sowie die beiden Klinikleitenden Prof. Claudia Rössig (2.v.l.) (Kinderonkologie) und Unfallchirurg Prof. Michael Raschke (r.).
2. Botschafter Oleksii Makeiev (Mitte) unterhält sich mit einem ukrainischen Kriegsversehrten, der in der UKM-Unfallchirurgie von Prof. Michael Raschke (hinten links) und seinem Team behandelt wird.
3. Erklären dem ukrainischen Botschafter Makeiev den Ablauf im Schockraum: (v.l.n.r.) Dr. Steffen Roßlenbroich, Prof. Michael Raschke und Dr. Christian Schenk.
Universitätsklinikum Münster (UKM)