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Taylor Swift ist Person des Jahres 2023

Niemand sonst sei gerade so gut darin, "so viele Menschen zu bewegen".

Das "Time"-Magazin hat Popstar Taylor Swift zur Persönlichkeit des Jahres 2023 gekürt. Die US-Sängerin habe in einem schwierigen Jahr voller Spaltung und Dunkelheit "einen Weg gefunden, Grenzen zu überwinden und eine Quelle des Lichts zu sein", erklärte Chefredakteur Sam Jacobs am Mittwoch. Niemand sonst sei gerade so gut darin, "so viele Menschen zu bewegen". 

Swift sei es gelungen, "sowohl die Autorin als auch die Heldin ihrer eigenen Geschichte" zu sein, hob Jacobs hervor. Neben ihrem künstlerischen und kommerziellen Erfolg sei vieles von dem, was Swift in diesem Jahr erreicht habe, aber gar nicht messbar. Sie setze sich dafür ein, den "Träumen, Gefühlen und Erfahrungen von Menschen" Wert zu verleihen, insbesondere von Frauen, die sich "übersehen" und oft "unterschätzt" fühlten, erklärte der "Time"-Chefredakteur.

Swift ist eine der erfolgreichsten Sängerinnen der vergangenen Jahrzehnte. Sie war schon als Jugendliche mit eigenen Country-Songs bekannt geworden, wechselte mit ihrem fünften Album "1989" aber endgültig zum Pop. Swift hat mehr Nummer-eins-Alben als jede andere Künstlerin in der Geschichte der US-Charts herausgebracht. Ihr Film "Taylor Swift: The Eras Tour" spielte im Oktober allein am ersten Wochenende knapp 93 Millionen Dollar fast (86 Millionen Euro) ein und ist inzwischen der umsatzstärkste Konzertfilm aller Zeiten.

Ihre schon lange ausverkaufte "Eras"-Welttournee wird Swift im Sommer 2024 auch nach Deutschland führen. Mit mehr als 145 Konzerten wird die Tour Analysten zufolge rund 1,9 Milliarden Dollar einbringen. Bislang hat noch nie ein Künstler oder eine Künstlerin die symbolische Eine-Milliarde-Dollar-Marke durchbrochen.

Auch Swifts Beziehung zum US-Football-Spieler Travis Kelce beherrschte in diesem Jahr wochenlang die Schlagzeilen - und weckte bei vielen Menschen erst Interesse an American Football: Besuche der 33-jährigen Sängerin bei Spielen ihres Freundes ließen die TV-Einschaltquoten in die Höhe schnellen, das Trikot des zweifachen Super-Bowl-Gewinners ist zu einem riesigen Verkaufs-Hit geworden.

Von ihren Fans, den Swifties, wird die Sängerin von Hits wie "Shake It Off" und "Cruel Summer" glühend verehrt. Mittlerweile wird sie sogar als feministische Ikone gefeiert. Dem "Time"-Magazin sagte Swift in einem ihrer seltenen Interviews, in der patriarchalischen Gesellschaft gehe es hauptsächlich ums Geld. Der kommerzielle Erfolg von Künstlerinnen bedeute zugleich, "dass mehr weibliche Kunst geschaffen wird". Das empfinde sie als "äußerst ermutigend".

Der Titel "Person des Jahres", den das New Yorker Magazin seit 1927 vergibt, soll in der Regel Gewicht und Einfluss einer Persönlichkeit auf der internationalen Bühne hervorheben, nicht unbedingt nur ihre Popularität. Im vergangenen Jahr hatte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj die Auszeichnung erhalten.

Unter den Preisträgerinnen und Preisträgern früherer Jahre sind US-Präsident Joe Biden und seine Vizepräsidentin Kamala Harris, Altkanzlerin Angela Merkel, die US-Bürgerrechtsikone Martin Luther King Jr. und die schwedische Klimaaktivistin Greta Thunberg.

mid/ck


Gregory WALTON / © Agence France-Presse