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500.000 Plätze für Ganztagsbetreuung fehlen

Im Schuljahr 2026/2027 soll ein Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung von Grundschülern eingeführt werden.

In Deutschland müssen in den kommenden drei Jahren fast eine halbe Million zusätzliche Plätze zur Ganztagsbetreuung für Grundschulkinder eingerichtet werden, um den Bedarf erfüllen zu können. Dies geht aus dem ersten Bericht der Bundesregierung über den Ausbaustand der Ganztagsbetreuung hervor, den das Kabinett am Mittwoch in Berlin billigte. Er kommt zu dem Ergebnis, dass derzeit mindestens 1,7 Millionen Kinder im Grundschulalter Ganztagsschulen oder Tageseinrichtungen wie etwa Horte besuchen. Dies entspricht 55 Prozent der Gesamtgruppe.

Im Schuljahr 2026/2027 soll ein Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung von Grundschülern eingeführt werden. Die Zahl der bis dahin zu schaffenden Plätze bezifferte der Bericht auf 470.000. Das Ganztagsförderungsgesetz verpflichtet die Regierung, jedes Jahr einen Bericht zum Ausbaustand vorzulegen. Das geschah nun zum ersten Mal.

Bundesfamilienministerin Lisa Paus (Grüne) betonte, dass die Regierung den Ausbau gemeinsam mit Ländern und Kommunen vorantreibe. Nötig seien dabei allerdings weiter Fachkräfte. Die Regierung bemühe sich mit Qualifizierungsprogrammen um die Rekrutierung von mehr Nachwuchs. 

Ganztagsbetreuung sei eine "Chance für alle Schulkinder für einen guten Start ins Leben und gerechte Teilhabe, unabhängig von Herkunft oder Einkommen der Eltern", erklärte Paus. "Eltern können dank Ganztag Familie und Beruf besser vereinbaren."

pw/cha

© Agence France-Presse