Kira Weidle schlug sich dreimal mit den flachen Händen auf den Helm und schüttelte verärgert den Kopf. Die beste deutsche Abfahrerin hat ihren Saisonstart gründlich verpatzt. Platz 26 beim Sieg von Speed Queen Sofia Goggia im Super-G von St. Moritz, das ist weit weg von ihrem Anspruch.
"Es war eine vermurkste Fahrt von oben bis unten", sagte Weidle konsterniert in der ARD über ihren "Tag zum Vergessen" in der Schweiz. Ihre Vorstellung nannte sie "leider sehr enttäuschend, ich weiß auch nicht, was da los war. Das war nicht das, was ich kann."
Indiskutable 3,69 Sekunden betrug ihr Rückstand auf Goggia (Italien), die ihren 23. Weltcup-Sieg vor Cornelia Hütter aus Österreich und der Schweizerin Lara Gut-Behrami holte. Emma Aicher zeigte eine gute Fahrt, bis sie nach rund einer Minute an einem Tor vorbeiraste.
Weidle eröffnete die Speedsaison mit der Nummer 1 - "nicht optimal", wie sie sagte, gibt es im Super-G doch keine Trainings, um sich an die Strecke zu gewöhnen. Und gut besichtigt hatte sie wohl auch nicht.
Schon nach weniger als zehn Sekunden auf der "Corviglia" stieß Weidle einen ersten verärgerten Schrei aus. Dann verbremste sie die Passage "Mauritius", stellte den Schwungansatz an der "Mauer" quer und verpatzte auch noch die Zielkurve.
Dabei ist St. Moritz für Weidle seit dem vergangenen Jahr ein "sehr spezieller Ort". Damals belegte sie in der zweiten Abfahrt Platz drei - nach Rang 24 am Vortag.
"Da habe ich gezeigt, was man von einem Tag auf den anderen besser machen kann. Das versuche ich wieder zu machen", sagte die 27-Jährige. Am Samstag steht im Engadin die erste Abfahrt in diesem Winter an, am Sonntag ein weiterer Super-G.
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