Münster - (SMS) - Mitglieder aus den Arbeitsgruppen der Kommission zur Förderung der Inklusion von Menschen mit Behinderungen der Stadt Münster (KIB) prüften bei einem Rundgang mit Mitarbeitenden der Stadtverwaltung von Ordnungsamt, Münster Marketing und Sozialamt, was gut klappt und wo es Barrieren gibt. Für die Rollstuhlfahrerinnen und Rollstuhlfahrer in der Gruppe waren insbesondere zu hohe Kabelbrücken ein Hindernis. Eine positive Ausnahme war dabei eine besondere Kabelbrücke in der Salzstraße: Diese ist in der Mitte mit einer breiteren Brücke mit geringer Steigung ausgestattet und ermöglicht so eine einfache und sichere Nutzung. „Es wäre klasse, wenn in Münster zukünftig nur noch solche Kabelbrücken, möglichst noch etwas breiter, verwendet würden“, sagte Lisa Wibben, Sprecherin der AG Freizeit, Sport, Kultur und Weiterbildung der KIB. Das Ordnungsamt hat bereits mit Firmen Kontakt aufgenommen, um für die Weihnachtsmärkte und weitere Veranstaltungen entsprechende Lösungen zu finden. Wobei sich alle einig waren: Noch besser ist es, wenn gar keine auf dem Boden verlegten Kabelbrücken benötigt werden, wie zum Beispiel auf den Weihnachtsmärkten an der Lambertikirche und am Kiepenkerl.
Damit auch Menschen im Rollstuhl das Angebot der Weihnachtsmarktbuden nutzen und gemeinsam mit anderen Glühwein und Essen genießen können, sind mit dem Rollstuhl gut erreichbare Buden und abgesenkte, unterfahrbare Tische wichtig. Hier könnte die Teilhabe von Menschen mit Behinderung deutlich verbessert werden, wenn bereits bei der Planung der Buden darauf geachtet wird.
Barrierefreiheit erfordert, die Belange von Menschen mit unterschiedlichen Behinderungen zu berücksichtigen. So sind zum Beispiel auch eine kontrastreiche Gestaltung, eine deutlich erkennbare und gut lesbare Beschilderung und ruhigere Bereiche wichtig. Ruhigere Bereiche mit Bänken gibt es unter anderem bereits auf dem Weihnachtsmarkt am Rathaus. „Im nächsten Jahr sollten solche Bereiche in die Informationen zum Weihnachtsmarkt aufgenommen werden. Und es sollte auch Bänke mit Arm- und Rückenlehnen geben - und daneben auch Platz Rollstuhlfahrende“, empfiehlt Wulf Greiling, Sprecher der AG Stadtplanung und Verkehr der KIB.
Weitere Anregungen, wie die Barrierefreiheit und auch die Erreichbarkeit der Weihnachtsmärkte verbessert werden sollte, haben die Teilnehmenden nach der Begehung zusammengetragen. Diese sollen bei der Planung der Weihnachtsmärkte im nächsten Jahr aufgegriffen werden.
Bild 1: Diese Kabelbrücke in der Salzstraße ist in der Mitte mit einer Brücke mit geringer Steigung ausgestattet und deswegen für Rollstuhlfahrer einfacher zu überqueren.
Bild 2: Mitglieder aus Arbeitsgruppen der Kommission zur Förderung der Inklusion von Menschen mit Behinderungen der Stadt Münster (KIB) haben bei einem Weihnachtsmarkt-Rundgang mit Mitarbeitenden der Stadtverwaltung getestet, was gut klappt und wo es Barrieren gibt.
Fotos: Stadt Münster/Meike Reiners.