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Eilmeldung: Raketen mit einer Reichweite bis in die USA gestartet

Nordkorea hat eine Interkontinental-Rakete mit möglicher Reichweite bis an die Ostküste der USA getestet - und damit international scharfe Kritik ausgelöst. Südkoreas Präsident Yoon Suk Yeol ordnete

Südkoreas Präsident Yoon Suk Yeol ordnete "sofortige und massive" Gegenmaßnahmen an und forderte eine gemeinsame Reaktion mit den USA und Japan. 

China hingegen stärkte Nordkorea demonstrativ den Rücken. 

Pjöngjang hatte am Sonntag und Montag bei zwei Raketentests nach südkoreanischen und japanischen Angaben erst eine mutmaßliche ballistische Kurzstreckenrakete und später eine ballistische Interkontinentalrakete mit großer Reichweite abgefeuert. Letztere Rakete hatte nach japanischen Angaben eine Reichweite von mehr als 15.000 Kilometern und hätte somit theoretisch jeden Teil des Staatsgebiets der USA treffen können.

Nach südkoreanischen Angaben handelte es sich um eine Rakete mit Feststoffantrieb. Geschosse dieser Art sind einfacher zu transportieren und schneller abzufeuern als solche mit Flüssigtreibstoff. 

Damit hat Nordkorea nach Starts im April und Juli zum dritten Mal eine feststoffangetriebene, ballistische Interkontinentalrakete getestet. Nach Ansicht von Experten deuten die fortgesetzten Tests auf beständige Bemühungen hin, die Technologie zu verbessern. Pjöngjang hatte bei den vorigen Starts erklärt, Raketen vom Typ "Hwasong-18" gezündet zu haben. Die Regierung äußerte sich aber bislang nicht zum jüngsten Test am Montag.

Neben Südkorea reagierten auch die USA und Japan mit scharfer Kritik. Der japanische Regierungschef Fumio Kishida sprach von einem "klaren Verstoß gegen die Resolutionen des UN-Sicherheitsrats" und einer "Bedrohung für Frieden und Stabilität in der Region, die wir aufs Schärfste verurteilen". Auch ein Sprecher des US-Außenministeriums erklärte, die Raketenstarts verstießen gegen "mehrere Resolutionen" des mächtigsten Gremiums der Vereinten Nationen.

China stellte sich hingegen demonstrativ hinter Nordkorea. Die "traditionelle Freundschaft" zwischen China und Nordkorea sei ein "wertvolles Gut für beide Seiten", sagte der chinesische Außenminister Wang Yi am Montag in Peking dem nordkoreanischen Vize-Außenminister Pak Myong Ho, der eine Delegation in Peking anführte. 

Zudem betonte Peking die engen Beziehungen zwischen beiden Staaten. China und Nordkorea hätten angesichts der "turbulenten Weltlage" einander "stets fest unterstützt und vertraut" und die "strategische Bedeutung einer freundschaftlichen bilateralen Zusammenarbeit gezeigt", sagte Chinas Chefdiplomat Wang einer Mitteilung des chinesischen Außenministeriums zufolge. 

Auf die Raketentests angesprochen, sagte der chinesische Außenministeriumssprecher Wang Wenbin, das Land habe "die jüngsten Entwicklungen zur Kenntnis genommen". "Die Frage der Halbinsel ist komplex und kompliziert", sagte der Sprecher weiter und fügte hinzu, dass "militärische Abschreckung und Druck" die Spannungen nur verstärken würden.

Der UN-Sicherheitsrat hat zahlreiche Resolutionen verabschiedet, in denen Nordkorea aufgefordert wird, seine Atom- und Raketenprogramme einzustellen. 2006 hatte Nordkorea erstmals einen Atomtest ausgeführt.

China ist Nordkoreas wichtigster politischer und wirtschaftlicher Partner. Der Austausch zwischen beiden Ländern kam jedoch zum Erliegen, nachdem Pjöngjang seine Grenzen im Jahr 2020 nach dem Ausbruch der Covid-19-Pandemie geschlossen hatte. 

In jüngster Zeit mehrten sich die Anzeichen dafür, dass sich das diplomatisch weitgehend isolierte Land wieder öffnet. In den vergangenen Monaten unternahmen Staatschef Kim Jong Un sowie andere Funktionäre und Sportler eine Reihe seltener Reisen ins Ausland.

Die USA und Südkorea hatten in den vergangenen Tagen gewarnt, ein nuklearer Angriff Nordkoreas hätte das Ende der Führung in Pjöngjang zur Folge. Die beiden Verbündeten hatten am Freitag in Washington das zweite Treffen der Nuklearen Beratungsgruppe abgehalten. Dabei ging es um atomare Abschreckung mit Blick auf einen möglichen Konflikt mit Nordkorea. 

oer/se Sunghee Hwang / © Agence France-Presse


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